Ein Bruch in der Straßenfront: Zurückgesetzt und einen kleinen Vorplatz formend steht die neue Tanzschule von Lankry Architectes (Montreuil bei Paris) in einer der Hauptstraßen des französischen Städtchens Joinville-le-Pont. Hoch ragen die sieben Geschosse über die Traufhöhe der umgebenden Bauten hinaus. Die markante Metallfassade kontrastiert mit dem sandfarbenen Putz der Nachbarn.
Aus der schmalen Baulücke an der Avenue General Gallieni entwickelten Lankry Architectes einen klaren Baukörper mit einer einfachen Geometrie. Zwei Betonwände, die zwischen die angrenzenden Bauten gestellt sind, formen einen vertikalen Quader. In diese Rahmung legten die Architekten Etagenplatten. Eine Konstruktion, die keine weiteren tragenden Wände benötigt und Tanzsäle mit Panoramafenstern über die gesamte Breite des Baus ermöglicht. Die räumliche Organisation der 895 Quadratmeter Nutzfläche ist einfach: Zur Straßenseite hin sind die Treppen angelegt, über Umkleidekabinen werden die zur ruhigen Gartenseite orientierten Tanzstudios vom Stiegenhaus aus erschlossen.
Simpel ist die Geometrie, linear die Raumorganisation und minimalistisch die Ausstattung der Tanzschule: Für Treppen, Fensterrahmen, Türen und Deckenverkleidung setzten Lankry Architectes Metall ein, Boden und Wände sind aus Beton. Aufwändiger hingegen ist die Fassade. Eine Hülle aus perforiertem Metall ist dem Bau vorgehängt. Ihre Faltung formt ein durchgehendes Rautenmuster auf der Fassade. Die Architekten, die sich sonst auf die Einfachheit ihres Baus stützen, sprechen in der Pressemitteilung nicht von Rauten, sondern von „Diamanten“ und sehen die Metallhülle als „feines Gewebe“, das den Bau zur „Skulptur“ adelt. Gleich welche Worte sich für diese Fassade finden lassen, die Message ist eindeutig: Das 2,4 Millionen-Euro-Projekt soll eine Landmarke sein. (sj)
Fotos: Julien Lanoo
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