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19.06.2003
Baupiloten
TU Berlin startet studentisches Architekturbüro
„Baupiloten“ heißt ein neues Modellprojekt der TU Berlin, das am 18. Juni 2003 in den Räumen der Universität vorgestellt wurde. Die „Baupiloten“ sind eine Gruppe von Studierenden, die unter fachlicher Anleitung eine eigene Baumaßnahme realisieren. Die Initiative zu der Einrichtung geht von der Architektin Sussanne Hofmann (Berlin) aus, die das Projekt betreut und organisiert.
Die Studenten durchlaufen während des Projekts alle Bauphasen von Entwurf, Präsentation und Überzeugen des Bauherrn bis zur Realisierung bei knappem Budget. Die Maßnahmen werden eigenverantwortlich durchgeführt und müssen ohne Mehrkosten ordentlich abgerechnet werden. Der Planungs- und Bauprozess läuft in Kooperation mit den einschlägigen Fachgebieten der Universität wie Bauwirtschaft, Baukonstruktion, Brandschutz, Baurecht und CAD. Außerdem wurden die Fachbereiche Geodäsie und Ausgleichsrechnung sowie Lichttechnik hinzugezogen. In diesen Gebieten können die „Baupiloten“ ihren Entwurf vertiefen.
Bei dem ersten Projekt handelt es sich um den Umbau der Erika-Mann-Grundschule im Berliner Stadtteil Wedding, einem der sozialen Brennpunkte der Stadt. Auf Initiative der Rektorin und des Quartiersmanagements Pankstraße soll der gründerzeitliche Schulbau an die heutigen pädagogischen Anforderungen angepasst und als Bildungszentrum für die Anwohner geöffnet werden.
Die Studierenden entwickelten gemeinsam mit den Schülern aus deren Wunschvorstellungen die Fiktion „Silberdrachenwelten“, die Grundlage für die Umgestaltung der Schule ist. In der Umsetzung entsteht eine Architektur, die mit poetischen Titeln wie „Sternenstaubtauchen“, „HauchSanftSein“ und „der Thron im Augenblick eines Flügelschlages“ eine märchenhafte Innenwelt als Kontrast zum strengen architektonischen Aufbau der Grundschule herstellt. Um die Identifikation der Bevölkerung mit dem Projekt zu unterstützen, bieten die „Baupiloten“ unterschiedliche Einbindungsmöglichkeiten in den Realisierungsprozess an.
Daneben soll das Projekt der sozialen Integration dienen, so übernehmen unter anderem Häftlinge der Werkstätten der Strafvollzugsanstalt Tegel, der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Berlin, Behindertenwerkstätten und Ausbildungswerke für benachteiligte Jugendliche Teile der Ausführung.
Der Entwurf stammt von den Studierenden Karen Behrendt, Olga Dementieva, Johannes Gutsch, Sandra Grünewald, Alexandra Heine, Gordana Jakimovska, Lena Rehberg, Nils Ruf, Malte Scholl, Urs Walter.
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