Nach der Biennale ist vor der Biennale. Noch liegen keine näheren Angaben vor, wann (und ob) die Architekturbiennale in Sao Paolo 2009 ihre Pforten öffnen wird, aber es scheint sich bereits ein gewisser Terminkonflikt anzukündigen, denn am 24. September wird die 4. Internationale Architekturbiennale in Rotterdam eröffnet. Direktor dieser Biennale ist Kees Christiaanse und dessen Lehrstuhl für Architektur und Städtebau der ETH Zürich.
Architekturbiennalen sind vor allem für ihre offene Themenstellung bekannt, die Rotterdamer Ausgabe ist hier keine Ausnahme: „Open City – Designing Coexistance“ lautet der Titel. Im Konzept fallen dazu die Stichworte diversity, interaction, differentiation, fragmentation, integration, segregation – um nur einige zu nennen. „Open City“ soll eben ein Konzept sein, das die Stadt „offen“ hält: als Stätte von Begegnungen, Integration und Austausch. Es geht dabei auch um die Rolle und die Macht von Architekten und Stadtplanern und um die Wahl der Mittel, mit denen eine für Zuziehende offene Stadt realisiert und unterstützt werden kann.
Dazu sollen konkrete Interventionsstrategien in sechs Themenfeldern gezeigt und diskutiert werden, die von eingeladenen, internationalen Experten gestaltet werden. „Community“ (kuratiert von Interboro, New York), „Collective“ (kuratiert von Bart Goldhoorn/Project Russia), „Refuge“ (kuratiert von Philipp Misselwitz und Can Altay), „Squat“ (kuratiert von Jörg Stollmann/Instant Architekten), „Diaspora“ (noch nicht bekannt) und „Make-Able Society“ (kuratiert von Crimson Architectural Historians).
Zu allen diesen Themenfelder wird es auch eine Ausstellung mit studentischen Arbeiten und Hochschulaktivtäten geben: „Parallel Cases“ hat dazu jetzt einen „Call for Projects“ veröffentlicht, in dem sich international Hochschulen für Architektur, Städtebau und Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Stadtentwicklung und Stadtmanagement mit studentischen Projekten (Forschung und Entwurf) zur Teilnahme an der Ausstellung bewerben können. Es können abgeschlossene und laufende Projekte vorgeschlagen werden. Die Bewerbungsunterlagen finden sich auf der Webseite der Rotterdamer Architekturbiennale.
Um über die offene Themenstellung zu sprechen, treffen sich die Protagonisten der Biennale am 5. März 2009 an der ETH in Zürich – glücklicherweise nicht hinter verschlossenen Türen, sondern im Rahmen eines eintägigen Symposiums. Neben den oben genannten, direkt an der Biennale Beteiligten sind weitere Vortragende eingeladen, darunter Angelus Eisinger (Hamburg), Michael Zinganel (Graz), Arnold Reijndorp (Amsterdam) oder Orhan Esen (Istanbul). Anmeldungen werden über die angegebene Webseite entgegen genommen.
Symposium „Open City – Designing Coexistance“
Datum: 5. März 2009, 9-18.30 Uhr
Ort: ETH Zürich, Auditorium Maximum F30, Rämistraße 101, 8092 Zürich
Vorlesung „Re-Assembling the Urban - When Global Challenges Become Concrete in Cities“ von Saskia Sassen, um 19 Uhr am selben Ort.
Zum Thema:
4. Internationale Architekturbiennale in Rotterdam
Detailliertes Programm des Symposiums an der ETH Zürich