„Mythen – Bauhäuser – Dogmen“, unter diesem Titel laden die Sektionen Bildende Kunst und Baukunst am Freitag, 24. und Samstag, 25. Mai 2019 in die Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz ein. Im zweitägigen Symposium soll sich – würdigend und kritisch, wie es in der Pressemitteilung heißt – mit dem Bauhaus und dessen Vermarktungssstrategien auseinandergesetzt werden. Denn anders als man im Taumel des Jubiläumsjahres manchmal glauben könnte, war die Schule nicht alleinige Wiege der Moderne. Durch Werbung, Public Relations, Ausstellungen, Publikationen und Events erarbeiteten die Direktoren, Meister und Studierenden unermüdlich den noch immer anhaltenden Mythos um ihre Hochschule.
Der Freitag ist dem wissenschaftlichen Diskurs über Historie und Konzept des Bauhaus und seinen alternativen Modellen gewidmet. Die ausschließlich männliche Gästeriege besteht aus Werner Durth, Wulf Herzogenrath, Wolfgang Pehnt, Vladimír Šlapeta und Wilfried Wang. Der Abend schließt mit einer performativen Interpretation der am Black Mountain College entstandenen Texte von Anni und Josef Albers durch den Künstler und Musiker Arnold Dreyblatt.
Der Mythos und die Dogmen rund um „100 Jahre Bauhaus“ stehen am Samstag im Fokus. Einblicke in die internationale Rezeption des Bauhauses von der Nachkriegszeit bis heute, Kritiken, künstlerische Neuansätze und so genannte BauhAusblicke geben unter anderem Winfried Brenne, Konstantin Grcic, Birgit Hein, Ulrike Lorenz, Olaf Nicolai und Karin Sander.
Termin: Freitag, 24. und Samstag, 25. Mai 2019
Ort: Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Tickets für Freitag oder Samstag gibt es online. Kombitickets sind nur an den Empfängen und telefonisch erhältlich.
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STPH | 23.05.2019 07:18 Uhrdran glauben müssen
Das Bauhaus war nicht nur ein raffinierter Staubsauger der die ganze Entwicklung gelabelt hat. Er ist auch codifizierung eines protoreligiösen glaubenskerns der immer noch expandiert mit seinem polaren alt/neu, gut/böseschema. In globaler Vernetzung erfährt der Sieg des Geists über den Körper gerade seine totale. Er setzt sich nun absolut und ahistorisch.
Notwendig ist eine "Aufklärung" ein warum- darum, um der Falle seiner Totalität zu entrinnen. Heute muss die globale arch.studentenschaft dran glauben, dieses Heavennow, dieses allesnurteildesganzen.
übrigens: Das Dessauer Bauhaus, hier im Bild 2, ist eine Entfaltung, etwa wie ein aufgeklapptes Taschenmesser. Sämtliche Teile lassen sich passgenau durch schieben und drehen auf einem Block zurückführen. Das Bauhaus ist nichts anderes als die Entfaltung unseres Koordinatensystems x,y und z in Form der drei äußeren Endtrakte. So "funktioniert" das Bauhaus. Das Bauhaus ist eine Bewegung.