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08.11.2017

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Arbeitslandschaft hinter Glasvorhang

Swiss Re von Diener & Diener am Zürichsee


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Seit über 100 Jahren gibt es die Versicherungsmeile am Mythenquai in Zürich. Neben Zürich-Versicherung und Swiss Life hat mit Swiss Re auch der zweitgrößte Rückversicherer der Welt seinen Hauptsitz am Westufer des berühmten Sees. Dieser Hauptsitz besteht aus mehreren Gebäuden, die in den kommenden Jahren renoviert oder durch Neubauten ersetzt werden sollen: Das neobarocke Gebäude von 1913 wird (ein weiteres Mal) saniert, anstelle des sogenannten Mythenschlosses, einer Rekonstruktion aus den Achtzigerjahren, ist ein Neubau von Meili Peter Architekten geplant, und ein Gebäude aus den Sechzigerjahren ist dem kürzlich eröffneten fünfgeschossigen Neubau von Diener & Diener Architekten (Basel) gewichen. Er fällt vor allem durch seine wellige Glasfassade auf, die im Kontrast zur historisch-steinernen Architektur des Ortes steht.

Über den Untergeschossen aus Beton erhebt sich ein filigraner Stahlbau, der die Glasfassade hält. Die Architekten testeten verschiedene Glassorten in einem Probebau am Standort. Die Wahl fiel auf ein beschichtetes Glas, das laut Architekten ein großes „Spektrum an unterschiedlichen Wirkungen entfalten kann“. Zwei verschiedene Wellenlängen von 2,4 und 1,2 Metern sollen den Bau in einen Hauptkörper und einen abschließenden Dachbereich gliedern.

Radikal transparent ist nicht nur die äußere Hülle des Gebäudes, auch im Inneren sind Besprechungsräume aus gebogenem Glas zu finden. 1.100 Arbeitsplätze bietet der 32.000-Quadratmeter-Neubau der Swiss Re, im Altbau waren es 400. Wenn der komplette Campus modernisiert ist, könnten insgesamt 3.300 Menschen am Standort beschäftig sein. In der offenen Bürolandschaft stehen neben klassischen Schreibtischen auch Sitzgruppen, Besprechungsräume oder Think Tanks zur Verfügung – ausgestattet mit der entsprechenden Technik. Die Mitarbeiter wählen ihren Arbeitsplatz im Laufe des Tages je nach aktuellem Bedürfnis. Es gibt keine fest zugeteilten Schreibtische, doch mit der „home base“ werden Teams bestimmte Bereiche zugeordnet – um Identität zu schaffen, wie Swiss Re erklärt.

Repräsentative Transparenz in Verbindung mit einer offenen, auf Mitarbeitermobilität ausgelegten Arbeitslandschaft ist en vogue, wie beispielsweise die geplanten Headquarters von Google, Facebook und Lego zeigen. Auch die Swiss Re will mit ihrem Hauptsitz Maßstäbe für zeitgemäßen Bürobau setzen und knüpft damit an eine Firmentradition an, die sich auch im Swiss Re-Hochhaus von Foster+Partners in London zeigt. 2006 entstand eine Filmreportage, die das Projekt als Beispiel für damals aktuelle architektonische Zeitfragen wie Terrorsicherheit bei Hochhäusern diskutiert. (dd)


Zum Thema:

Der gestalterische Bruch zur historischen Bebauung am Mythenquai führt in der NZZ zur Beschreibung des Gebäudes als seelenlosem Glassarg. Und die saubere Bürolandschaft empfehle sich vor allem zum sportlichen Arbeiten, so die Zeitung in einem weiteren Beitrag. Eine gerechte Charakterisierung der Architektur?


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

lollix | 15.11.2017 18:30 Uhr

@3 / wellness

Das sind vermutlich keine Duschkabinen, sondern Raucherkabinen...

3

Wellness | 10.11.2017 09:25 Uhr

für die Mitarbeiter ?

Also ich verstehe ganz ehrlich gesagt den Sinn der vielen Duschkabinen in den Großraumbüros nicht... Kann mir einer da weiterhelfen ? ;-)

2

auch ein | 09.11.2017 11:38 Uhr

architekt

@herr hempel,

den "stadtkörper" stört da nix weil der glaskasten abseits steht und das sehr schön!

die stimmung bei der SwissRe ist aufgrund der angespannten lage nicht menschenfreundlich, die architektur aber schon, denke ich.

1

Andreas Gottlieb Hempel | 08.11.2017 18:19 Uhr

Swiss Re

Man kann dem Kommentar in der NZZ nur zustimmen mit der Ergänzung, dass hier die totale Entpersonalisierung der Mitarbeiter stattfindet. Am schönsten ist das Haus ohne Menschen auch wenn es im Stadtkörper stört.

 
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