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04.02.2009
Skywindow für alle
Supermarkt von Hild und K in München fertig
Ein Supermarkt auf der grünen Wiese, aber auch auf der innerstädtischen Brache – das ist in der Regel das Gegenteil von Architektur. Standardisierte Kisten, meist mit flachem Satteldach, davor riesige Parkplätze: Das ist die Realität. Ein Bauherr in München-Obermenzing hatte einen anderen Plan: Unter dem Motto „Architektur für alle“ haben die Münchener Architekten Hild und K in Gemeinschaft mit Karsten Sieb einen Neubau geschaffen, der mit einem Architektur-Anspruch daherkommt. Die Architekten erläutern:
„Im Dezember 2008 eröffnete die basic AG einen neuen Markt im Westen Münchens, an der Gabelung Amalienburg- und Menzingerstraße. Der Entwurf integriert regionale Einzelelemente in einen modernen Baukörper und transformiert damit das Hergebrachte. So spielen die sichtbare Holzkonstruktion des Dachtragwerks und der unbemalte Kratzputz der Außenseite, der seine Farbigkeit ausschließlich durch die verwendeten Materialien erhält, auf vorgefundene Bautraditionen an. Ein Dacheinschnitt, der an die Sheddächer traditioneller Industriebauten erinnert, öffnet eine große Fensterfläche für die im ersten Obergeschoss befindlichen Büros. Seine Wiederaufnahme findet dieses Thema an der Straßenseite des Marktes. Hier sorgen dreiecksförmige Einschnitte für Einblicke in den Innenraum, der mit seinen kräftigen Farben die Grautöne der Fassade kontrastiert.
Ungewöhnlich ist die Form des Baukörpers: Die Dreiecksform und städtebauliche Disposition des innerhalb einer Straßengabelung gelegenen Grundstücks verlangte nach einer ‚Spitze‘ an der Schmalseite des Gebäudes. Erreicht wurde diese durch ein perspektivisch ansteigendes Haus.
Der helle und großzügige Innenraum des Marktes erhebt sich von einer breiten niedrigen Eingangszone zu einem überdimensionierten Sprossen-Fenster, das die Straßenansicht des Gebäudes dominiert. Den Besuchern des Marktes öffnet dieses Skywindow über die vielbefahrene Straße hinweg freie Sicht in den Himmel. Den Vorüberfahrenden bietet die ansteigende Gebäudevolumetrie mit dem exponierten Fenster einen willkommenen Blickfang in städtebaulich exponierter Lage.
Insgesamt bricht das architektonische Niveau des Gebäudes mit den in Deutschland üblichen Einheitsbauten für Discounter und Einzelhandel. Der Investor hatte – ungewöhnlich genug – auf Architektur als Akquisitionsargument gesetzt und die basic AG überzeugt.“
Fotos: Michael Heinrich
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