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27.07.2010
Bei Abriss Aufstand!
Stuttgart: Proteste gegen Bahnhofs-Zerstörung
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Wolfgang Schiegg | 12.08.2010 14:59 UhrStellenwert von Denkmal und Kultur
Nach dem DSchG von Baden-Württemberg (1984) ist die oberste Denkmalschutzbehörde das Wirtschaftsministerium. Letztlich entscheidet hier also
das Wirtschaftsministerium (!), ob ein Kulturdenkmal zerstört oder beseitigt, in seinem Erscheinungsbild beeinträchtigt oder aus seiner Umgebung entfernt werden darf. (§ 3 und § 8). Das sagt eigentlich schon alles darüber, was hier letztlich zählt. Gott Mammon ist der oberste Richter über Sein oder Nichtsein. Dafür wird alles aus dem Weg geräumt, was dem entgegensteht. Der Stuttgarter HBF steht als Ganzes unter Denkmalschutz. Egal! Weltweit setzen sich Hunderte renommierte Architekten und Denkmalexperten für den Erhalt des berühmten Bonatzbaus ein. Egal! Zudem wurde die Stadt Stuttgart von der UNESCO 2009 dazu aufgefordert wird, den Hauptbahnhof für die Weltkulturerbeliste anzumelden, um den berühmten Bahnhof, neben dem Fernsehturm das Wahrzeichen der Stadt, vor der Verstümmelung zu retten. Egal! Im Rechtsstreit zwischen der Deutschen Bahn und einem der Erben von Paul Bonatz entschied das Landgericht Stuttgart im Mai 2010, das Erhaltungsinteresse des Urhebers müsse hinter den Modernisierungsinteressen des Eigentümers zurücktreten. Für viele ein politisches Urteil! Herr Dübbers, der Enkel von Paul Bonatz, legte gegen dieses Urteil Revision ein. Darüber wird im Oktober entschieden werden. Egal! Die Deutsche Bahn will die Seitenflügel des Bahnhofs noch im August gegen alle soziale, kulturellen, rechtliche Vernunft abreißen lassen. Und gegen den überwältigenden Bürgerwillen. Wer Wut und Weinen verlernt hat, der kann es hier wieder lernen.
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HEFD | 08.08.2010 12:43 UhrBei Abriss Aufstand!
Die Architektur lebt von Erneuerung. Würden wir alles, was jemals gebaut und nicht durch äußere Umstände zerstört wurde erhalten, wäre die Entropie maßlos und wir würden mit Unmengen baulichem Müll der vergangenen Jahrtausende leben. Schwäbisches Brauchtum ist die Orientierung zum Einfachen. Großes bedarf einer anderen Sichtweise. München ist die Weltstadt mit Herz, Stuttgart mit Schmerz.
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Kinschel | 28.07.2010 11:41 UhrDenkmalschutzverfahren?
Ist es nicht eigentlich so, daß bei einem solchen bedeutenden Bauwerk das untere Denkmalschutzamt, sowie die oberste Landesbehörde (Denkmalamt Tübingen) bei den Beratungen und bei den Genehmigungsverfahren beisitzten ? Was waren die Begründungen für die "sogenannte" Abrissgenehmigung ? Sind diese baugeschichtlich haltbar? Wie steht es mit Ensembleschutz und der städtebaulichen Denkmalpflege?
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Andreas Lenz | 28.07.2010 09:24 UhrStuttgart 21
Vor kurzem traute ein großer Teil der Kölner Bevölkerung Ihren Stadtoberen nicht mehr zu, einen Neubau des Schauspielhauses erfolgreich und in angemessener Form zu realisieren, und kippte das Vorhaben per Volksentscheid. Für das völlig überzogene Vorhaben `Stuttgart 21´ traue ich dies den Verantwortlichen noch viel weniger zu. Auch hier werden Kosten und Termine aus dem Ruder laufen, dafür das Stadtbild um den Bahnhof verschandelt und die Fahrpreise wieder einmal kräftig angehoben für angeblich wie viel Minuten Zeitgewinn ? Was mich jedoch am meisten ärgert ist, dass von den heute Verantwortlichen morgen, wenn das Vorhaben so richtig gegen die Wand gefahren ist, keiner mehr greifbar sein wird.
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Kim | 27.07.2010 18:05 UhrNationaldenkmal?
"Deutschland einmaliges, international anerkanntes Ensemble der frühen Moderne unwiderruflich zerstört"
Eine solch glorifizierte Darstellung dieses Bauwerkes ist eine maßlose Übertreibung.
Gar böswillig würde ich sagen dass dieses Bauwerk besser in die späten 30er passt als in die Gegenwart, geschweigen denn in die Zukunft.
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Marc Sautter | 27.07.2010 17:47 UhrAbbruch und Rekonstruktion
Von einem Staatsunternehmen erwartet man eigentlich, daß es in der Einhaltung der Gesetze eine Vorbildfunktion erfüllt. Ebenso sollten die verantwortlichen Regierungsmitglieder sich dafür einsetzen.
Leider erleben wir beim Denkmalschutz regelmäßig das Gegenteil, der Stuttgarter Bahnhof und der "Stadtumbau" sind keine Ausnahmen. Dafür werden längst verlorene Gebäude rekonstruiert.
Stuttgarter, hebt die Steine auf! Ihr braucht sie bald wieder!
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Martin | 05.10.2010 01:12 UhrAbbruch Seitenflügel
Seit 1997 konnte J E D E R M A N N, wissen, dass die Umsetzung des mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurfs mit dem Abbruch der Seitenflügel sowie einer hässlichen Baustelle am Schlossgarten verbunden ist. Ich halte überhaupt nichts davon, wenn sich sog. renommierte Grössen der Stuttgarter Architektenszene 13 Jahre später mit lächerlichen Skizzen in der Stuttgarter Zeitung von S21- Gegenern "vor den Wagen" spannen lassen, die einen Erhalt der Seitenflügel bei Umsetzung des Ingenhoven- Entwurfs suggerieren sollen. Wer nun für den Bonatz-Bau den ganzheitlichen Erhalt einfordern will, sollte dasselbe auch für den Ingenhoven- Entwurf gelten lassen, und nicht so tun, als ob man an einem Entwurf jederzeit noch "herumschnitzen" kann. Wo waren denn über all die Jahre die Architekten, die sich heute gegen S21 wenden, als die richtungsweisenden Entscheidungen durch Architekten und Stadtplaner für das Ingenhoven- Konzept fielen? Der Zug ist ohne sie abgefahren, selbst wenn es noch zu einem Baustopp kommen sollte,- was ich nicht hoffe!