Ein Weg aus Holzplanken und Steinen durchzieht einen langen, schmalen Garten in der portugiesischen Küstenstadt Porto. Er verbindet ein Haupthaus im vorderen Teil mit einem kleinen gläsernen Bau im hinteren Teil des Grundstücks. Letzterer wurde 2021 fertiggestellt, ist 40 Quadratmeter groß und das bisher kleinste Haus des Architekturbüros fala atelier (Porto).
Der Bau mit dem Namen Very Tiny Palazzo lässt die Nutzung offen und nimmt die gesamte Breite des Grundstücks ein. Die einzigen Wände sind die Längsseiten, die direkt an die Begrenzungen des Gartens anschließen. Die Querseiten sind vollständig verglast. Metallgerahmte Schiebetüren an beiden Enden ermöglichen es, den Innenraum vollständig zur Landschaft hin zu öffnen. Hauptmerkmal der Außengestaltung ist die „Betonkrone“: Die schlichte und weitgehend transparente Struktur wird von einem Betondach gekrönt, das mit einem rosafarbenen Kreis aus lokalem Estremoz-Marmor und kleinen schwarzen Quadraten aus Marquita-Marmor verziert ist. Im Gegensatz zu anderen Projekten von fala atelier bleiben die gewohnten, etwas intensiveren Farbtupfer aus.
Auch der Innenraum ist schlicht gestaltet. Durch das Absenken eines Bereiches werden zwei unterschiedliche Bereiche definiert, die als Wohn- und Schlaf- oder Atelierräume genutzt werden können. Badezimmer und Abstellraum sind hinter einem großen Schrank aus lackiertem Holz verborgen. Das ausschließliche Verwenden von Weiß und Grautönen betont das Grün des umliegenden Gartens. Dieser wurde in Anlehnung an das Gemälde „Der Traum" des französischen Künstlers Henri Rousseau gestaltet, mit üppiger Vegetation bepflanzt und von einer Mauer aus Steinen und Metallzäunen umschlossen. (lui)
Fotos: Ivo Tavares
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STPH | 22.10.2022 16:10 Uhr.....
Jedes Reihenhaus lebt so von der Horizontalen als Raum, oder zumindest aus dem Verhältnis von Horizontaler zu Vertikaler, wie eine Garage. Einer Subtraktion.