Monaco, das sind schicke Jachten, teure Immobilien, Luxus und Glamour – zumindest auf den ersten Blick. Denn der richtet sich meist nur auf Monte-Carlo mit Spielbank, Oper, Luxushotels und prestigeträchtigem Formel-1-Rennen im Hafen. Fontvieille im Süden des Fürstentums fällt dagegen eher durch den Ausblick auf die Klippen der Altstadt auf. Der jüngste Stadtteil Monacos verfügt zwar auch über einen großen Jachthafen, vom Spektakel wie rund um die Altstadt ist man hier aber ein ganzes Stück entfernt. Weshalb die städtische Liegenschaftsverwaltung vor Kurzem einen Wettbewerb auslobte. Das Ziel: die Neubelebung des Hafens Fontvieille. Mit dem Entwurf eines geschwungenen Terrassengebäudes konnte Studio Fuksas (Rom/Paris) das Verfahren für sich entscheiden.
Das Gebäude verläuft über fünf Ebenen und ist für eine Mischung aus Gewerbeflächen, Kulturräumen und Grünflächen mit insgesamt 45.ooo Quadratmetern konzipiert. Die geschwungenen Terrassen sind von den Bewegungen der Wellen und der Tektonik des Meeres inspiriert und sollen so einen fließenden Übergang zur steil angsteigenden Bebauuung und Landschaft schaffen, schreiben die Architekten. Während die Landschaft über bepflanzte Terrassen bis an die Wasserkante geführt wird, soll der stufenförmige Entwurf gleichzeitig für eine Verbindung zwischen dem Place du Canton, dem Tiergarten, der Avenue Albert III und dem Hafen sorgen. Geplant ist außerdem eine Seilbahn, für deren Entwurf Shigeru Ban (Tokio/Paris) gewonnen werden konnte.
Durch den Neubau soll die Uferstraße zum Meer hin mit einer gläsernen Front geschlossen werden. Für jede Geschossebene hat Studio Fuksas eine eigenen Farbe ausgewählt, in der Fußböden, Möbel und Decken gestaltet werden sollen. Die Farben korrespondieren dabei entweder mit einer Farbe aus der Natur oder aus dem Umfeld: Das Erdgeschoss ist Rot wie die Fliesen in der Altstadt von Monaco, die erste Etage Blau wie das Meer und die zweite Etage in der Farbe von Lavendel wie er in Südfrankreich wächst. Die dritte Etage ist Ockerfarben, wie die meisten umliegenden Gebäude, während die Dachebene Grau gehalten ist – wie die Felsen, auf die man von dort oben einen guten Ausblick haben wird.
Text: Natalie Scholder
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Im Video erklären Donatella und Massimiliano ihren Entwurf für den Flughafen in Shenzen. Die Videoreihe ARCHlab ist eine Koproduktion von BauNetz und Prounen Film, mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts und der Firma GIRA. Alle Videos sind wahlweise in Originalfassung oder mit deutscher und englischer Synchronisation abrufbar. Mehr Filme gibt es hier.
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