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20.03.2018

Päuschen in der Savanne

Studio Farris erweitern Antwerpener Zoo


„Aus der Stadt in die Wildnis“ lautet das Motto, unter dem Studio Farris (Antwerpen) einen Teilbereich des Antwerpener Zoos neu gestaltet hat. Das Büro entwarf eine räumliche Narration: Von Gucklöchern und Periskopen, um durch und über die Zoomauer zu spähen, über ein großes Aviarium, das durchquert werden kann bis hin zu einem Restaurantneubau, der wie ein leicht erhöhter, verglaster Ausguck über den angrenzenden Gehegen thront. Auftraggeber war das Zoomanagement, die Koninklijke Maatschappij voor Dierenbescherming Antwerpen.

„Als ich vor einigen Jahren den Zoo besuchte und dort im Restaurant aß, war mein räumliches Erleben das einer völligen Abtrennung von der Natur“, erinnert sich Giuseppe Farris, der Gründer von Studio Farris. Eine Verbesserung dieses Besuchererlebnisses hin zum Nahkontakt mit den Tieren stand daher im Mittelpunkt der Erweiterung, die sein Büro am östlichen Rand des Zoos konzipierte.

An die historische Begrenzungsmauer schließt hier ein Wohngebiet an, immer wieder kommen Passanten vorbei. Damit sie den ein oder anderen interessierten Blick in den vormals nicht einsehbaren Tierpark werfen können, wurde die Mauer mit mehreren Fenster geöffnet, durch die Neugierige nun in in das Innere des direkt auf der anderen Seite anschließenden Restaurants und seiner Küche spähen können. Wer sich dagegen mehr für die Tiere interessiert, kann mithilfe außen an der Wand angebrachter Periskope und durch zwei kleine quadratische Guckloch-Fenster die dahinter liegende Savannenlandschaft und ihre Bewohner observieren. 

Die zooseitige Fassadenfront des 350 Sitzplätze fassenden Neubaus öffnet sich mit komplett verglasten Wänden zu einem großen Platz mit Freisitz für bis zu 400 weitere Personen. Quadratische, einander teilweise überlappende Vordächer, die auf schmalen Stützen ruhen, bieten Sonnen- und Regenschutz. Rechter und linker Hand liegen das Gehege für Menschenaffen und die Savanne, ein Büffel- und Vogelhabitat mit Freivoliere. Beide Anlagen wurden im Zuge der Umgestaltung vergrößert und am Restaurant leicht abgesenkt, die Wegführung dorthin verläuft quer durch die unterhalb des Lokals liegende Savanne. Einmal dort angekommen, können Restaurantbesucher sie wie von einem Hochsitz aus überblicken.

Die Spannnetzstrukturen, die beide Freigehege überdachen, schließen direkt an den Baukörper an, zusammen mit den wandfüllenden Fensterflächen verstärken sie den optischen Eindruck einer direkten Verbindung beider Räume. Zum Affengehege hin wurde der Neubau aufgeständert, die zwischen den breiten Stützen entstandene Höhle dient nun den Gorillas und Schimpansen als Unterschlupf. Durch eine Passage unterhalb des Restaurants können die Besucher direkt von den Affen zu den Büffeln wandern und durch eine Reihe von Fenstern weitere Blicke in die Gehege werfen.

Die gestiegenen Besucherzahlen der Savannenanlage seit der Fertigstellung des Umbaus im vergangenen Sommer zeigen: Der Plan, mit dem neuen Raumkonzept die Erlebnisqualität zu steigern, ist aufgegangen. (da)

Fotos: Martino Pietropoli, Jonas Verhulst, Toon Grobet, Koen van Damme




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Die vollverglaste Frontfassade des Restaurants mit Vorplatz.

Die vollverglaste Frontfassade des Restaurants mit Vorplatz.

Rechts und links überblickt der Neubau die leicht abgesenkten Freigehege.

Rechts und links überblickt der Neubau die leicht abgesenkten Freigehege.

Wandfüllende Fensterflächen ermöglichen eine Tierbeobachtung beim Essen.

Wandfüllende Fensterflächen ermöglichen eine Tierbeobachtung beim Essen.

Auf schmalen Stützen ruhende, sich überlappende Vordächer schützen den Freisitz.

Auf schmalen Stützen ruhende, sich überlappende Vordächer schützen den Freisitz.

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