Der 300-Seelen-Ort Saint-Julien-le-Petit liegt in Mittelfrankreich im Département Haute-Vienne in den nordwestlichen Ausläufern des Zentralmassivs. Die hügelige, wald- und wasserreiche Landschaft ist Teil des Naturparks Millevaches en Limousin. Auf einem Wiesenhang am Waldrand oberhalb des kleinen Dorfkerns haben die Architekt*innen und Interiordesigner von Studio Ciguë (Montreuil) für einen privaten Auftraggeber ein kleines aufgeständertes Holzhaus gebaut. Dieses Domizil mitten in der Natur wurde 2021 fertiggestellt.
Anders als die ortstypischen traditionellen Steinhäuser ruht das kleine Bauwerk mit 88 Quadratmetern Wohn- und Terrassenfläche auf schwarz gestrichenen Stahlfundamenten, um den darunter liegenden Boden nicht zu versiegeln. Die Holzrahmenkonstruktion aus heimischen Hölzern ist mit Zellstoffwatte gedämmt und mit schwarz gebeizter Lärchenholzlattung verkleidet. Verzinktes Wellblech deckt das auskragende Schrägdach.
Unbehandeltes Fichtenholz, weiße Wände und ein heller Fließestrich aus Calciumsulfat dominieren das minimalistisch ausgestattete Innere. Vom Hauptraum fällt der Blick über die großen Fenster und die überdachte Terrasse in die Landschaft.
Mit ihrem Entwurf wollen sie den „Archetyp des Landhauses“ wiederbeleben und Bezüge zur japanischen Architektur ebenso wie zu den kalifornischen Case Study Houses der experimentellen Wohnhaus-Architektur der 1940er bis 1960er Jahre herstellen, lassen die Architekt*innen wissen. (uav)
Fotos: Maris Mezulis
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