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07.02.2017
Grüne Schule, gelüfteter Hut
Studio Burkhardt gewinnt Wettbewerb für Zürich-Süd
Er soll der nachhaltigste Standort Zürichs werden. In einer Stadt, in der zur Zeit mit Schweizer Finanzkraft und Innovationswille viel gebaut wird, soll dieser Superlativ schon etwas heißen. Das 2000-Watt-Areal mit dem Namen Greencity ist ein kooperatives Entwicklungsgebiet im Stadtteil Wollishofen, im Süden der Stadt. Es entsteht als eine Art Öko-Public-Private-Partnership-Projekt, das die Stadt gemeinsam mit der Losinger Marazzi AG seit einigen Jahren entwickelt. Wohnungen für 2000 Personen sollen an diesem Standort entstehen, rund ein Drittel ist als sozialer Wohnungsbau konzipiert. Und es wird ein Schulzentrum geben. Für Zürichs womöglich grünste Schule hat die Stadt letztes Jahr einen Wettbewerb ausgelobt.
Die Bauaufgabe für das Schulzentrum Allmend ist anspruchsvoll: Auf einem Grundstück von 4500 Quadratmetern sollen für insgesamt 250 Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren ein Kindergarten, eine Primarschule, Räume für zusätzliche Betreuung und für eine heilpädagogische Schule, eine Einfachturnhalle sowie ein Gymnastikraum angeboten werden. Zudem sollen außerhalb der Unterrichtszeiten die Sportanlage sowie die Außenräume der Schule der Bevölkerung des neuen Quartiers für Spiel und Sport zur Verfügung stehen. Um das Wohnviertel mit dem Schulareal zu verbinden, soll eine Fußgängerbrücke über eine Straße und eine Bahntrasse realisiert werden. Am 6. Februar 2017 hat der Rat der Stadt Zürich nun folgende Ergebnisse bekannt gegeben:
1. Platz: Studio Burkhardt, Zürich
2. Platz: Adrian Streich Architekten, Zürich
3. Platz: 10:8 Architekten, Zürich
4. Platz: Soppelsa Architekten, Zürich
5. Platz: ARGE Roman Ziegler Architekten, Zürich, mit Studio MOB, Winterthur, und Daniel Bütler, Uster
6. Platz: Annett Landsmann mit Philipp Fischer, beide Zürich
7. Platz: Bühler Hartmann GmbH, Zürich
Der Gewinnerbeitrag von Studio Burkhardt, das den Entwurf gemeinsam mit Pirmin Jung Holzbauingenieure umsetzen wird, ist ein besonders urbaner Vorschlag. Dem Gebot der Dichte folgend, setzen sie die Sportanlage auf das dritte Stockwerk des schmalen, eleganten Baus und heben das Dach über dem offenen Sportplatz wie einen gelüfteten Hut an. Eine breite, vom Vorplatz aus zugängliche Wendeltreppe ist dem klaren Baukörper außen angedockt. In Verbindung mit den Girlanden im Erdgeschoss erscheint das gesamte Gebäude trotz einfacher Mittel und reduzierter Formen verspielt und abwechslungsreich. Innen sollen helle Holzoberflächen, hohe Decken und großzügige Verglasungen für kindgerechte, lichte Räume sorgen.
Der Siegerentwurf vereint in seiner funktionalen Konzentration und der großzügig ausgeformten Sportanlage zwei Linien, die sich unter den sieben Platzierten aller 90 Wettbewerbseinreichungen herauskristallisierten. Zum einen taucht der raumgreifende, längliche Baukörper auf, der in Form expressiver Konstruktionen seine Funktionen nach außen trägt, wie es etwa auch der Entwurf von Anett Landsmann und Philipp Fischer zeigt. Zum anderen gibt es das kompakte Volumen, wie es auch von 10:8 Architekten vorgeschlagen wird, das viel Freifläche um den Bau ermöglicht und geschlossen wirkt. Der Siegerentwurf vermittelt mit seiner schlichten Form und der offenen Sportanlage zwischen beiden Ansätzen. Bis 2022 soll er nun realisiert werden, für errechnete 36,5 Millionen Franken.
Zum Thema:
Alle Wettbewerbsergebnisse sind auf der Webseite des Hochbaudepartements Zürich einzusehen: www.stadt-zuerich.ch/hbd
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Gewinnerentwurf mit Girlande, Studio Burkhardt, Zürich
Blick nach Innen: 1. Platz für Studio Burkhardt, Zürich
2. Platz: Adrian Streich Architekten, Zürich
3. Platz: 10: 8 Architekten, Zürich
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