Durch die Chemie-, Elektro- und Autoindustrie entwickelte sich das Stadtviertel Javel im 15. Arrondissement von Paris im letzten Jahrhundert zum Industriequartier. An der Rue du Colonel Pierre Avia, die die Kommune Paris vom angrenzenden Issy-les-Molineaux trennt, haben
NZI Architectes nun ein Firmengebäude mit 4.400 Quadratmetern zu einem Wohnheim für 150 Studierende umgebaut.
Da das Viertel nur wenig Orte der Begegnung bietet, versuchte das Büro dabei nicht zuletzt Aufenthaltsqualitäten für die studentischen Bewohner*innen zu schaffen. Ausgangspunkt war ein zeittypisch in sich gekehrtes Bürogebäude, dessen Baukörper die Planer*innen in der Mitte regelrecht aufbrachen. Der zentrale, verglaste Erschließungsbereich wurde komplett entfernt, sodass man es nun mit zwei Gebäudeteilen zu tun hat. Bei der Erschließung setzten die Planer*innen auf einen Laubengang, der die beiden Gebäudeteile verbindet. Um dem Kellergeschoss mehr Qualität zu geben, integrierten die Planer*innen einen abgesenkten Hof, dem sich alle Gemeinschaftsräume zuwenden. Die Mikroappartments umfassen ein oder zwei Zimmer und orientieren sich zum Park oder zur Straße. Auf dem größeren Gebäudeflügel wurde ein Teil des Daches als nutzbarer Aufenthaltsbereich gestaltet.
Das Projekt von NZI Architectes versteht sich als Gegenstück zu dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite gelegenen Sitz der Firma Nestlé. Das Büro entschied sich für nachhaltige und klimafreundliche Lösungen. Nach dem Rückbau des Bestands auf die Stahlbetonkonstruktion setzten sie auf vorgefertigte Holzwände, die mit Stroh aus der Île-de-France gedämmt wurden. Die serielle Vorfertigung und das leichte Gewicht der Holzrahmenbauweise boten Vorteile für die schnelle Umsetzung des Projekts.
(lb)
Fotos: Juan Sepulveda Grazioli, Alexis Toureau
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SeineThemseSpree | 13.12.2022 20:33 Uhrgelebete Bauwende
super!