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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Studierendenwohnheim_in_Mumbai_von_Mahendra_Parekh_mit_Pranav_Gajjar_8599298.html

31.05.2024

Keramik fürs Klima

Studierendenwohnheim in Mumbai von Mahendra Parekh mit Pranav Gajjar


Im tropisch heißen Klima der indischen Millionenstadt Mumbai wurde kürzlich ein Studierendenwohnheim fertig, das künftig nicht nur 900 Menschen beherbergen, sondern zudem fast vollständig ohne Klimaanlage auskommen soll. Dafür konzipierten die Architekt*innen eine keramische Fassade aus rund 100.000 handgefertigten Modulen. Die Planung übernahm der kürzlich verstorbene Architekt Mahendra Parekh aus Valsad (Gujarat), unterstützt von Pranav Gajjar (Mumbai).

Realisiert wurde das Wohnheim mit einer Bauzeit von drei Jahren im Osten der Stadt auf dem Campus des medizinischen Forschungszentrums und der Hochschule K.J. Somaiya. Nachdem Parekh das Projekt erstmals 2008/09 konzipiert hatte, kam es zunächst nicht zur Umsetzung. Rund zehn Jahre später wurde die Planung mit veränderten Anforderungen wiederaufgenommen und Pranav Gajjar involviert. Entstanden ist ein Riegel mit zwölf Geschossen, der sich nach Osten und Westen orientiert.

Erd- und Mezzaningeschoss haben einen öffentlichen Charakter und bieten neben einer Cafeteria mit 400 Plätzen auch ein Lebensmittelgeschäft oder Wäscheräume. Die darüber liegenden Wohngeschosse teilen sich vertikal in zwei Bereiche. In unterschiedlichen Wohntypologien vom Schlafsaal mit Etagenbett über Dreibettzimmer bis Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen sind Frauen im linken und Männer im rechten Gebäudeteil untergebracht. Angezeigt wird die Gliederung über zwei der östlichen Fassade vorgestellte Zylinder. Sie bilden im Erdgeschoss Eingangsbereiche und nehmen in den oberen Stockwerken Aufenthaltsbereiche auf.

Die äußerste Hülle dieser beiden Türme sowie der westlichen Gebäudeseite wird aus kleinteiligen, dunkelroten Keramikbausteinen gebildet. Die einzelnen Module verfügen über ein Hohlvolumen, das isolierend wirkt und den Wärmeeintrag in die zurückgesetzten Fensterflächen verringert. Die Ostseite des Hauses, die milderes Sonnenlicht abbekommt, wird von senkrechten Aluminiumlamellen verschattet. Ziel dieser konstruktiven Maßnahmen ist, dass alle Wohnräume ohne mechanische Klimatisierung auskommen. Allein die Büroflächen im Erdgeschoss erhielten eine Klimaanlage. (sbm)

Fotos: The Space Tracing Company


Zum Thema:

Mehr zu keramischen Fassadenbekleidungen und Sonnenschutzlamellen bei Baunetz Wissen


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