Sie haben nichts zu verstecken, behaupten die Architekten. In der Tat scheint es sich beim neuen Studentenwohnheim der beiden Pariser Büros Ithaques und Atelier WRA um ein ganz normales, ja fast ein wenig braves Gebäude zu handeln.
Der Rhythmus der Fenster deutet klar auf das sich oft wiederholende Programm, die Fassaden in Stein und Holz reagieren auf ihren jeweiligen Kontext, also auf Straße und Garten. Und an den vertikalen Fassadeneinschnitten ist die Erschließung ablesbar. Außerdem sei die Architektur hübsch und präzise detailliert, wie die Macher selbstbewusst zu Protokoll geben.
Tatsächlich ist das aber nur die halbe Geschichte. Denn außer den Treppenhauskernen und dem Sockelgeschoss besteht das fünfgeschossige Gebäude fast ausschließlich aus Holz, auch dort, wo Steinfassaden etwas anderes suggerieren. Und das ganz bewusst, denn bei der Entscheidung für dieses Baumaterial ging es den Architekten gerade nicht um ein Statement, sondern einfach nur darum, für ihre Zwecke die richtigen Mittel einzusetzen.
Endlich sei eine freie und offene Architektur machbar, ohne beim Bauen die Energiebilanz aus dem Blick zu verlieren, sagen sie. Und klingt das nicht doch nach einer starken Aussage der beiden jungen Büros?
Fotos: Sergio Grazia
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