Zur Förderung der Völkerfreundschaft wurde 1925 die Studentensiedlung Cité Internationale Universitaire de Paris C.I.U.P. gegründet. Auf einem lang gestreckten Parkgelände südlich des Pariser Zentrums im 14. Arrondissement entstanden in den folgenden Jahrzehnten knapp 40 Häuser unterschiedlicher Nationen, darunter der Pavillon Suisse von Le Corbusier. Mittlerweile wohnen und arbeiten hier jährlich etwa 10.000 Studierende, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus rund 120 Ländern.
Auf einem Erweiterungsareal entstehen im Auftrag der C.I.U.P. bis 2025 zehn weitere Gebäude mit insgesamt 1800 Wohneinheiten. 2020 wurde die Maison des Étudiants de la Francophonie von Baumschlager Eberle Architekten (Paris) fertiggestellt. Der Neubau ist Teil des von Emmanuel Macron ins Leben gerufenen Programms zur Stärkung des Französischen und der weltweiten Sprachenpluralität.
Der 8-geschossige Betonbau ist nur mit seiner geschlossenen Schmalseite zum verkehrsreichen Boulevard Périphérique hin positioniert, sodass der Baukörper sich an der ruhigen Rue du Professeur Hyacinthe Vincent in den Park mit Sportanlagen und Grünflächen hinein erstreckt. Durch seine ausgeprägten Fassaden aus abgeschrägten Betonteilen, profilierten Gesimsen und Holzfenstern gewinnt der kompakte Solitär horizontal und vertikal spannungsreiche Plastizität.
Im Inneren bleibt die Architektur mit hellen Terrazzoböden, Sichtbetonwänden und Holzeinbauten zurückhaltend. Auf knapp 7.700 Quadratmetern Nutzfläche entstanden 300 Studios mit Kitchenette und Bad sowie – im kleinen Rahmen – Platz für Gäste, alle eingebunden in eine räumliche Struktur sogenannter Kommunikationsbereiche. Auf jeder Etage befinden sich zwei überschaubare Wohnzimmer als Treffpunkt und Raum des Zusammenlebens. Das Erdgeschoss ist für alle Bewohner*innen offen. Hier liegen neben der Direktion ein Mehrzwecksaal, ein Salon, die Gemeinschaftsküche und im begrünten Außenbereich zwei Terrassen zum Aufenthalt im Freien.
Seit ihrer Gründung verfolgt die Cité Internationale das Konzept, Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zusammen wohnen zu lassen. Derzeit beherbergt die Maison des Étudiants de la Francophonie Studierende aus 52 Nationen. Die Architekt*innen wollten mit ihrem Wohnbau „ein Haus schaffen, mit dem sich die Studierenden identifizieren können“ und das „Gefühl des Dazugehörens durch den Komfort im Alltag“ verstärken. (uav)
Fotos: Luc Boegly, Cyrille Weiner
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solong | 15.02.2022 13:20 Uhrwer bitte soll
sich denn ernsthaft mit so einem kalten "ghetoo" idenifizieren ... außer der architekt ... der anscheinend meint ... ein bisschen holzdeko reicht bei dem plattenbau ... fürs wohngefühl ... das gab es doch schon alles in den 60er/70ern - mit den bekannte folgen ....