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15.02.2011

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Evolver am Matterhorn

Studenten errichten Plattform aus Holz


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alice studio“ ist hier keine Telefonfirma, sondern ein Zusammenschluss von Studenten der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne (EPFL). Und der dreieckige Berg im Hintergrund heißt auch nicht Toblerone, sondern Matterhorn. Am Fuße dieses Schweizer Symbolbergs, am Ufer des Stellisees, haben die jungen Entwerfer eine begehbare, spiralförmige Aussichtsplattform errichtet. Das „Evolver“ genannte Objekt soll die Naturbeaobachtung auf eine „neue und verantwortliche Art“ ermöglichen.

24 Holzrahmen tragen eine kontinuierlich ansteigende Rampe, die eine 720-Grad-Drehung beschreibt. Die Aussichtskanzel ist dabei „vollständig den Elementen ausgesetzt“; sie ist „ganzheitlich experimentell“ und „gut mit der Landschaft verbunden“, so die Studenten.

Die vorgefertigten Holzrahmen wurden mit einem Hubschrauber auf die Alm transportiert. Ob das Objekt dort dauerhaft stehen bleiben soll, wurde nicht mitgeteilt.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

15

österreicher | 22.02.2011 17:14 Uhr

weltrang 2

beim stadt"schloss" gebe ich ihnen durchaus recht. aber auch da muss man relativieren. sowohl in den niederlanden wie auch in england ist durchaus ein deutlichen "trend" zur retrospektiven architektur zu sehen. das stadtschloss hat durchaus polarisiert. doch ich denke, auch in england (nicht erst durch den prinzen) würde bei einer volksbefragung was ähnliches rauskommen.

ich bleibe bei meiner meinung, das es in erster linie mit kommunikation zu tun hat. einen "qualitätsunterschied", den man an ländergrenzen ausmachen kann, kann ich beim besten willen nicht sehen. auch die frage der "originalität" scheint mir anlässlich sich ständig wiederholender, rein formaler wellen, die von scharen von studenten kopiert werden, eher kritisch. (es sind ja dann doch immer wieder die funktionslosen pavillons die dann bei grasshopper-spielen herauskommen)

ich spare mir an dieser stelle eine aufzählung, welche guten deutschen büros gerade in letzter zeit wieder gut im ausland "im geschäft" sind. ebenso wie ich es mir spare, eine lanze für diejenigen zu brechen, die gutes kitas planen, weil es eh in dieser diskussion im sande verlaufen würde.

im übrigen gibt es genausoviel pritzkerpreisträger aus dänemark, österreich, den niederlanden, spanien etc. wie in deutschland, nämlich jeweils einen. dem gesetzt der statistik zu folge also alles noch normal verteilt und kein grund um sich sorgen zu machen...

ich denke, damit ist genug gesagt.

14

Schweizer | 22.02.2011 15:02 Uhr

Werter Herr Österreicher

Sie haben mein Argument wenigstens zum Teil verstanden: Offensichtlich ist aber doch unsere Welt nicht so globalisiert, dass alle Länder die gleiche hohe Architekturqualität hervorbringen. Auch kann man kaum sagen, dass Architekten z.B. überall in Europa das gleiche Ansehen genießen, die gleiche Bezahlung erhalten oder die gleichen guten Voraussetzungen beim Studium haben. Sich hier die Unterschiede schön und klein zu reden, grenzt ein wenig an Realitätsverweigerung. Die Vielzahl der aktuell in die Schweiz, nach Österreich und die Niederlande gehenden internationalen Aufträge und Preise sind nicht das Ergebnis von guter "Lobbyarbeit", sondern von guter Ausbildung und - so meine These - Ausdruck einer Anerkennung für die hohe Qualität und Originalität, die dort produziert wird. Mir fällt - um auf Deutschland zurück zu kommen (und ich kenne das Land sehr gut)- auf, dass viele begabte und erfolgreiche Kollegen entweder das Land verlassen oder recht frustriert sind, weil die Verdienstmöglichkeiten gering sind und auch die allgemeine Wertschätzung für ihre Arbeit nicht besonders hoch zu sein scheint. Ein Land, dass sich in der Mitte seiner Hauptstadt als 500 Millionen schweres Bauprojekt ein historisierendes Pseudoschloss von einem Italiener bauen lässt - nach einem Wettbewerb, an dem nur wenige internationale und noch weniger deutsche Büros überhaupt teilnehmen wollten - scheint ein Problem mit der Akzeptanz zeitgenössischer Architektur zu haben und wenig Vertrauen in die eigene Baukultur. (In Frankreich wäre das undenkbar, in England, wo ich aufwuchs, ebenso.) Wie soll in einem solchen Klima ein fruchtbarer und begeisterter Diskurs geführt werden. Mir tut es beinahe leid, wie ein Land mit einer einstmals so großen und stolzen Architekturtradition sich diese zum Teil systematisch kleinredet. Zu behaupten, es entspräche nicht dem "Geist der Deutschen" eine offene Kommunikation über Architektur zu pflegen, ist doch mit Verlaub ein Riesenschmarrn. Jede Zeit und jede Gesellschaft bekommt die Architektengeneration und Baukultur, die sie zulässt. In der Schweiz können Studenten offensichtlich an prominenter Stelle in Sichtweite eines nationalen Wahrzeichens einen modernen Pavillion errichten. Ich kann mich nicht erinnern, jüngst etwas ähnliches aus Deutschland gehört zu haben. Ich finde es bedauerlich, wenn man sich die Diskussion darüber, wie man der deutschen Baukultur wieder zu hohem Ansehen und Einkommen verhelfen kann, sparen möchte, weil man das "populistisch" und "out of date" findet. Dann gehen die weltweiten Aufträge und lukrativen Projekte, die Pritzerpreise und Aga Khan Awards, eben weiter an Kollegen wie HdM, Zumthor, Zaha, Nouvel, BIG, OMA, Chipperfield usw...(Naja...abgesehen von ein paar Stadien für GMP....und Jürgen Meyer H...;-) Aber gute deutsche Mitarbeiter sind bei HDM in Zürich oder Hadid in London sicher immer willkommen, wenn sie sich nicht damit zufrieden geben wollen, Kitas in Bayern zu planen (oder Projekte, wie die Kongresshalle in Heidelberg, die dann per Volksentscheid gekippt werden).

13

österreicher | 21.02.2011 16:29 Uhr

weltrang

wenn wir ehrlich sind, ist das einzige "weltrang"-büro der schweiz aktuell HdeM. und die sind auch seit langem sehr international aufgestellt, so dass man nicht wirklich swiss-made dazu sagen kann. sicher gab es eine zeitlang sehr schöne minimalistische sachen aus der schweiz, aber "weltrang"?

alles eine sache der selbsdarstellung und -vermarktung, und die funktioniert sowohl in der schweiz als auch in den niederlanden eben ganz gut. würde sogar soweit gehen, dass die architekten dort nicht besser oder schlechter als anderswo sind. aufgrund einer besseren lobby und eines stärkerem zugehörigkeitsgefühls findet in diesen ländern einfach eine bessere, weil geschlossenere und offensiverer, architekturkommunikation nach aussen statt.

thats it. entspricht wohl nicht dem geiste der deutschen. da könnte man die kritik ansetzen. an einer diskussion über "weltränge" sicherlich nicht.

(und ja, wir sollten uns eine diskussion über diesen begriff wirklich sparen, weil er leider nichts weiter als populistisch ist.)

(wobei eine diskussion darüber, welches land welche architekten hervorbringt in einer globalisierten welt wie unserer eh ein wenig out of date ist.)

12

Tom | 19.02.2011 10:18 Uhr

schöne temporäre Installation

nette Studentenarbeit.
Bleibt jedem selbstüberlassen da nun hineinzugehen oder nicht und vielleicht ist es temporär, was ich gut fände wenn Installationen an unterschiedlichen Orten für eine Weile den Blick fokusieren. Temporär auch da es keine Schutzhütte oder eine den Blick erst ermöglichende Aussichtsplattform ist.
Die Besucherlenkung im Sommer finde ich über die Wanderwegbeschilderung schon sehr gut umgesetzt. Denke das der Wintersport weitaus grössere Probleme bereitet.

Es nervt etwas die Kleinstaaterei hier, die sich selbst an einem Holzammonit-pavillion entzündet. Denke die regionale Häufung von 'weeeeltberühmten' Architekten ist bedingt durch eine Reihe von Faktoren wie gute Ausbildung usw. und schwankt aber auch phasenweise.

11

Schweizer | 18.02.2011 10:02 Uhr

@österreicher

ich sprach bewusst von Architekten von Weltrang. (Und bitte ersparen Sie mir jetzt eine Kritik an dem Begriff. Auch wenn er möglicherweise de facto schwer zu belegen ist, haben wir - so bin ich überzeugt - doch alle eine relativ genaue Vorstellung davon, was er bedeutet. Im Zweifel Fragen Sie mal einen Studenten;-))Da konnten in Deutschland in den letzten Jahren gerade der jüngst verstorbene Ungers (eher in seiner Funktion als bedeutender Theoretiker der Nachkriegszeit), der Kollege Böhm (Pritzkerpreisträger 1986, in Amerika und Asien aber z.B. völlig unbekannt) und....- nun...da hört es bei mir schon auf - herhalten. (Kleihues z.B. kennt man in Amerika - ähnlich wie Ungers - eher wegen seiner Rektorentätigkeit dort und weniger als Architekt. Sind Sie ernsthaft der Meinung, Kleihues gehöre zu den weltweit "großen" Kräften in der Architektur?) Gehen wir hingegen in die Schweiz, die Niederlande, Österreich oder Dänemark (alles sehr kleine Länder) finden wir aktuell Namen wie Zumthor, HdM, Botta, MVRDV, OMA, Abraham, Coop Himmelblau, Hollein, Utzon, BIG usw..Alles Büros, die nicht nur international die höchsten Architekturpreise erhalten haben, sondern mit ihren Bauten und Positionen auch Einfluss auf die Architekturentwicklung genommen haben und nehmen. Büros mit denen man geradezu "iconic buildings" verbindet und die jeder Student in den USA, China, oder Afrika kennt. GMP, BarkowLeibinger, Kulka und Ingenhoven sind in Deutschland sicherlich gute Leute, aber sie haben weltweit einfach nicht das "standing", das sich mit -sagen wir HdM-vergleichen ließe. Gemessen an der Größe der BRD und angesichts des einstmals international exzellenten Rufes der deutschen Architekten und deren Innovationsfreude ist das Renommée der aktuellen Baukultur nicht weiter bemerkenswert. (Jan Kaplicky hat dieses Dilemma auch vor garnicht allzu langer Zeit mal in einem Interview mit einer deutschen Architekturzeitschrift näher ausgeführt.) Und Paul a, natürlich könnte dies ein Attraktor sein. Aber glauben Sie wirklich deshalb kommt ein Tourist mehr ans Matterhorn? Diese "Attraktorthese" ist doch ein Totschlagargument. Ich bleibe dabei. Wer Massentourismus in den Alpen will, sollte begreifen, dass es nicht ohne Lenkung geht. Mit "verantwortlich auf der Wiese sitzen" sollte es vorbei sein. Dass man hier frei abgewandelt von einer Heisenbergschen Unschärfe sprechen könnte, versteht sich von selbst. Dass weitreichende Maßnahmen zum Schutz der Schweizer Berge von Nöten sind, ist zwar richtig, dieser Umstand schmälert dennoch nicht die Leistung der Studenten - und darum geht es hier.

10

paul a | 17.02.2011 12:36 Uhr

@schweizer

was sie beschreiben ist aber etwas ganz anderes als dieser studentische beitrag leistet. m. e. bündelt er keine besucherströme sondern erzeugt lediglich einen weiteren attraktor (wenn überhaupt). da wäre ein sehr viel weitreichenderes konzept von nöten gewesen und das übersteigt -mit verlaub- den einflussbereich der architekten.

9

österreicher | 17.02.2011 11:44 Uhr

und es gibt sie doch

kleihues, ungers, gmp, barkow leibinger, sauerbruch hutton, bolles und wilson, behnisch, kulka, ingenhoven,...

die reihe liesse sich noch lange fortsetzen. ihre behauptung ist unhaltbar.

8

Schweizer | 16.02.2011 17:19 Uhr

Da sag ich nur...

Projekte dieser Art dienen ja unter anderem dazu, dass die Natur eben nicht "von einem der am See gelegenen Hügel" aus oder "auf der Wiese sitzend" betrachtet wird. Leider werden gerade die empfindlichen hochalpinen Ökosysteme beim freien Umherstreifen und Sitzen (so schön die Wanderer und Picknicker dies finden mögen) oft nachhaltig ge- und auch zerstört. "Ungestörter" Naturraum ist aber doch nicht nur in der Schweiz schon längst ein frommer Wunsch. (Wollten "langjährige Bergfreunde" wirklich etwas für diese tun, würde ich ihnen raten - besonders im Winter -, von den Alpen fern zu bleiben.) Aber gerade am Matterhorn stellt sich die Frage, wie der Naturschutz gegen die mächtigen Tourismusinteressen abgewogen werden kann. Unabwendbare Besucherströme auf wenige, ausgewählte Punkte und ausgewiesene Wege zu konzentrieren, statt die Massen frei im Gebirge herumlaufen zu lassen, scheint mir grundsätzlich kein schlechter Ansatz. Als studentisches Projekt ist der Pavillion auf jeden Fall eine schöne Leistung. (Irgend einen Grund muss es ja haben, dass die kleine Schweiz seit wenigstens drei Jahrzehnten Architekten von Weltrang hervorbringt - während man dies vom großen Nachbarn Deutschland eher nicht behaupten kann.) Weniger besserwisserische Nörgelei stünde manchem Kommentator gut zu Gesicht, oder?!

7

Michael Walter | 16.02.2011 15:02 Uhr

Meckern macht niemandem Spaß, aber ...

als langjähriger Bergfreund sehe ich das Projekt mit Skepsis. Ungestört wäre der Naturraum schöner geblieben.
Als Architekt sehe ich das Projekt mit Skepsis. Nur weil man sich aufregende Konstruktionen ausdenken kann, muß man sie ja nicht gleich überall hinstellen. Zudem mit hohem Transport-Energieaufwand.

6

sfb | 16.02.2011 13:22 Uhr

studenten

die frage ist nicht, ob parametrisch oder kubisch. auch nicht, ob man mit der natur besser verbunden ist oder nicht. sondern, warum das nicht mehr universitäten machen! erfahrungen sammeln im konstruieren und herstellen, kommunizieren mit den herstellern. das bringt meines erachtens 10x mehr als einen entwurf nach dem anderen zu absolvieren.
aber vermutlich mangelt es wieder an den finanzen der institute...

5

K Peter | 16.02.2011 13:18 Uhr

ach herrjeh

Im letzten Jahr war ich genau dort, um eine schöne Matterhorn-Spiegelung im Stellisee zu fotografieren, was mir durch Wolken/Nebel verwehrt wurde. Jetzt muss ich also abwarten, ob das "Ding" dort dauerhaft verbleibt, oder bis es verrottet ist. Toll ;-)

4

s_thau | 16.02.2011 10:53 Uhr

da fragt man sich....

....ob die Natur von einem der am See gelegenen Hügel nicht ähnlich "verantwortlich" beobachtet werden konnte, bzw. ob man auf der Wiese sitzend nicht auch "gut mit der Landschaft" verbunden ist?

3

meiner | 16.02.2011 10:01 Uhr

kein nörgler

bravo!!!! ein schönes projekt!!! tolle konstruktion.

2

Mesim | 15.02.2011 19:44 Uhr

Hütten

Eine Kioskhütte und eine McDonalds Bude fehlen noch. Dann ist das Panorama komplett.

1

rauke rübenstrauch | 15.02.2011 16:23 Uhr

hurra...

...die parametriker siegen! auch in schweizers land. scheint ja richtig sinn zu machen das teil. fehlt nur noch die erklärung was "verantwortliche naturbeobachtung" ist. wahrscheinlich anreise per helikopter.

 
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