Wegen des chronischen Mangels an günstigen Wohnungen in München hat der Leiter des Studentenwerks um Hilfe bei den Studenten der TU München für die Entwicklung kleiner, mobiler Wohneinheiten gebeten. Damit sollen freie Grundstücke vorübergehend genutzt werden, denn Bauland kann das Studentenwerk kaum noch finanzieren. Für Praktikanten und Auslandsstudenten müssten dann keine Wohnheimplätze mehr freigehalten werden.
Professor Richard Horden stellte seinen Studenten den Entwurf eines Minihauses auf sechs Quadratmetern Grundfläche als Aufgabe. Das Ergebnis ist ein schlichter, eleganter Wohnkubus mit Alu-Fassade, der auf Stelzen steht. Die Büros HordenCHerryLee Architects (London) und Haack + Höpfner Architekten (München) haben in München einen Prototypen gebaut. Das meldet Spiegel Online am 17. August 2005.
Das „Micro Compact Home“ hat vier Fenster verschiedener Größe und zum Teil versenkbare Möbel. Zur Ausstattung gehören Sitz-, Arbeits- und Essplatz, zwei Doppelbetten, Klimaanlage, Heizung, Dusche, Internetanschluss, Stereoanlage, Flachbildschirm und Kochstelle.
Die kleinen Würfel mit einer Kantenlänge von nur 2,6 Metern erlauben einen schnellen Umzug und entsprechen den Vorschriften zum Transport auf öffentlichen Straßen.
Ein Sponsor ermöglichte die Herstellung des 500.000 Euro teuren Prototyps. Wenn das Micro Compact Home in Serie geht, soll es pro Stück nur noch 25.000 Euro kosten. Die Module können miteinander zu kleinen Siedlungen kombiniert werden.
Zum Wintersemester will das Studentenwerk am Rand des Englischen Gartens in München sieben Wohnwürfel installieren. Die Bewerbungsfrist für Interessenten, die ein Semester lang darin wohnen möchten, hat begonnen. Ein Bewohner steht schon fest: Horden selbst.