Die Evangelische Kirche Mannheim gibt die Trinitatiskirche von Helmut Striffler im Quadrat G 4 als Gemeindezentrum auf und wird sie vermieten. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung am 8. August 2005. Das Mannheimer Nationaltheater möchte den Sakralbau künftig als Ballettsaal nutzen.
Mit der Vermietung reagiert die Evangelische Kirche auf leere Kassen und auf geringer werdende Zahl der Besucher in dem von ausländischen Mitbürgern dominierten Stadtteil. Andere Aufgaben der Kirche wie der Unterhalt von Kindergärten habe Priorität gegenüber der Gebäudeerhaltung, erklärte der Dekan der evangelischen Kirche. Für die neue Nutzung soll das Gebäude umgebaut werden. Striffler spricht von einer Trivialisierung seines Bauwerks und behält sich bei den Entwurf entstellenden Veränderungen rechtliche Schritte vor.
Der 1956-59 von dem Mannheimer Architekten Helmut Striffler errichtete Kirchenbau steht sein den 1990er Jahren unter Denkmalschutz und stellt eines der wenigen modernen Bauwerke von überregionaler Bedeutung in Mannheim dar. Der Eiermann-Schüler Striffler hatte einen kompromisslosen, kantigen Sichtbetonbau geschaffen, dessen Wände jedoch mit Glassteinen durchsetzt sind, die den Innenraum ausleuchten. Der schlichte Bau wird im Innern einzig durch ein vielgestaltiges farbiges Licht inszeniert, das durch die Glassteine und durchbruchplastische Betonelemente geformt wird. Es herrscht eine eigene Atmosphäre der Stille inmitten des Stadtzentrums.
Mit diesem Bau wurde Striffler bekannt; er erhielt in der Folge weitere Aufträge für Sakralbauten wie die Versöhnungskapelle im ehemaligen KZ Dachau, seinem Meisterwerk.