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16.11.2015
Mit MVRDV in der Lagune
Straßentransformation in Taiwan
T-axis, das klingt fast nach T-Rex, doch was MVRDV (Rotterdam) in Tainan planen, ist kein Jurassic Park, sondern die Rückorientierung der viertgrößten taiwanesischen Stadt zum Wasser hin. Zusammen mit den Büros The Urbanists Collaborative und LLJ Architects (beide Taipeh) konnten sie den Wettbewerb zur Transformation zweier wichtiger städtebaulicher Achsen gewinnen. Diese treffen künftig in einer grünen T-Kreuzung aufeinander – daher der Name des Projekts. Zumindest in den Abendstunden soll hier ein neuer öffentlicher Raum nur für Fußgänger entstehen.
Stadthistorischer Hintergrund ist das schnelle Wachstum von Tainan und die Verlagerung der Hafenanlagen samt Fisch- und Transportindustrie, wodurch sich die Stadt immer mehr vom Meer wegentwickelte. Architekturgewordener Ausdruck dieser zunehmenden Ignoranz ist die Chinatown-Mall, die, 1983 errichtet, auch physisch die Verbindung zwischen der populären Haian Road und dem Tainan-Kanal blockiert. Die Mall ist inzwischen heruntergekommen und soll abgerissen werden. MVRDVs schlaue Idee: Warum nicht die einstige Tiefgarage fluten und in eine künstliche Lagune verwandeln?
Als Resultat könnte eine pittoreske Ruinenlandschaft entstehen, sozusagen als Höhepunkt der neuen Parklandschaft, in die sich die beiden Straßen verwandeln könnten. Aus geraden Fahrstreifen werden gewundene Wege, Asphalt verwandelt sich in grünes Gras, dichte Bäume sorgen für Schatten und kleine Pavillons, sogenannte Laternen, bieten Raum für ein vielfältiges Konsumangebot. Auch für ein Museum über die echte Lagune, an der Tainan liegt, wäre hier Platz. Die Realisierung des Projekts ist ab Herbst 2016 geplant. (sb)
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