Störmer Murphy and Partners werden in der Hamburger HafenCity Deutschlands höchstes Holzgebäude bauen. So beginnt die Pressemitteilung des Hamburger Büros. Die Planung wurde als Direktauftrag vergeben, was die Architekten als Kompliment an ihre Arbeit verstehen. Dennoch ist der Umstand bemerkenswert, verweist die Hamburger Baubehörde doch sonst immer stolz auf ihre vielen Wettbewerbe für Neubauten in der HafenCity. Die sogenannte Wildspitze soll im Quartier Elbbrücken auf dem Baufeld 102 entstehen. Bauherren sind die Garbe Immobilien-Projekte GmbH und die Deutsche Wildtier Stiftung, die mit 150 Millionen Euro Eigenkapital zu den kapitalstärksten privaten Umweltstiftungen Deutschlands gehört.
Rund 64 Meter hoch wird der 18-geschossige Turm. Damit ist er Teil des Holzhochhaustrends, der aktuell zum Beispiel in Sao Paulo, Amsterdam, Vancouver und in mehreren schwedischen Städten zu beobachten ist. Eine individuell zu öffnende Glasfassade umhüllt im Hamburger Fall die Konstruktion und fungiert als Lärm-, Witterungs- und Brandüberschlagsschutz. Mit Ausnahme der aussteifenden Treppenhauskerne werden tragende Bauteile und die Gebäudehülle aus Holzwerkstoffen hergestellt, heißt es in der Presseerklärung. Das gilt derzeit als Standard im Holzbau, doch die Entwicklung geht bereits weiter: Eine Hotelturmplanung in Nordschweden will beweisen, dass auch Kerne komplett aus Holz gebaut werden können.
Eine Kombination aus Wohnen und Nutzung durch die Stiftung ist angedacht. Rund 190 Wohnungen, ein Drittel davon als öffentlich geförderter Wohnungsbau, bilden den mittleren Teil des Turms. Unten wird die Deutsche Wildtier Stiftung auf rund 2.200 Quadratmetern eine multimediale Ausstellung zu Wildtieren Deutschlands (und ihren Problemen mit uns Menschen) sowie ein Naturfilm-Kino einrichten. Dort soll es auch naturpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche geben. Ganz oben werden die rund 35 Stiftungs-Mitarbeiter ihre Büroräume beziehen. (fm)
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