Gestern Abend wurde die drei begehrtesten Architekturauszeichnungen des Royal Institute of British Architects RIBA vergeben. Zwei der drei Preise gingen dabei an abgelegene Inselhäuser in Wales und Schottland.
Den Stirling Prize erhalten Haworth Tompkins Architects für das Everyman Theatre in Liverpool. Für das Büro ist es die erste von Grund auf neu gebaute Spielstätte, nachdem sich die Architekten durch zahlreiche Umbauten und Sanierungen von Theatern wie dem Festival Theatre in Chichester und einer temporären Bühne auf dem Vorplatz des Londoner Royal National Theatre hervorgetan hatten.
Neben dem Stirling-Preis wurde mit der Manser Medal – der äquivalenten Auszeichnung für Wohnbauprojekte – das auf einer walisischen Halbinsel gelegene, mit Stormy Castle passend benannte Haus von Loyn & Co Architects geehrt. Mit dem Preis werde mutige Wohnbauarchitektur ausgezeichnet, erklärte der frühere RIBA-Präsident und Namensgeber der Medaille, Michael Manser. Mit dem Einfamilienhaus sei den ebenfalls in Wales ansässigen Architekten ein kühner Entwurf in einer sonst eher konservativ geprägten Architekturlandschaft gelungen.
Außerdem wurden mit dem Stephen Lawrence Prize die Nachwuchsarchitekten Denizen Works für ihr Projekt House No 7 auf der schottischen Insel Tiree ausgezeichnet. Der von der Marco Goldschmied Foundation gesponserte Preis geht auf einen jungen Mann namens Stephen Lawrence zurück, der auszog, um Architekt zu werden und 1993 ermordet wurde. Die Auszeichnung wird jährlich an junge Talente für unter kleinem Budget realisierte Bauten vergeben. Stifter Marco Goldschmied lobte den Um- und Erweiterungsbau von Denizen Works, der sich an regionaler Architektur orientiert, als intelligente und originelle Antwort auf den landschaftlichen, funktionalen und logistischen Herausforderungen des Ortes.
Fotos: RIBA/ Charles Hosea, Philip Vile, David Barbour
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