Als eine Art ausgehöhlten Findling beschreibt Steven Holl seinen Entwurf für die Erweiterung des Mumbai City Museum, mit dem er jetzt im Wettbewerb die Jury überzeugen konnte. Sein rötliches Volumen aus örtlichem Naturstein füllt die gesamte verfügbare Grundfläche aus, wird jedoch durch tiefe Einschnitte aufgelockert.
Das kantige Äußere des Museums steht dabei im Kontrast zum Inneren, wo flache Bögen und kurvige Formen fließende Verbindungen zwischen den einzelnen Galerien entstehen lassen. Auch eine schonende Energieversorgung mit Solarzellen ist angedacht, wobei diese einfach auf dem Boden des Wasserbassins angebracht werden, um die Archaik des Baukörpers nicht zu stören.
Das Mumbai City Museum liegt malerisch im Botanischen Garten und ist das älteste Museum der Stadt. Die 10.000 Quadratmeter umfassende Erweiterung wird den neuen Nordflügel des historischen Gebäudeensembles bilden. Neben neuen Ausstellungsräumen werden hier auch Forschungseinrichtungen, eine Bibliothek samt Archiv, ein Museumsshop und ein Café entstehen.
Nach der kürzlich erfolgten Grundsteinlegung für die Erweiterung des JFK Center in Washington D.C. ist der neue Flügel des Mumbai City Museum für Steven Holl das nächste große kulturelle Projekt. Im Wettbewerb konnte sich Holl gegen eine beindruckende Shortlist durchsetzen, auf der unter anderem Nieto Sobejano, OMA, Pei Cobb Freed und Zaha Hadid zu finden waren.
Neben dem Gewinner erhielt allerdings nur das Londoner Büro Amanda Levete Architects AL_A eine Auszeichnung, das 2009 nach dem Tod von Jan Kaplický aus Future Systems hervorgegangen war.
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