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14.10.2019
Wohnen im Hafenviertel
Stephen Taylor Architects in Antwerpen
Nach dem Motto „Slow Urbanism“ wird Antwerpens Hafenviertel Het Eilanje seit Jahren schrittweise umgebaut. Seidem 2011 am alten Dock des Hafens im Herzen von Het Eilandje das Museum am Strom eröffnete, entstehen mehr und mehr Wohnungen. So auch in Cadix, einem Teil des Hafenareals. Im Jahr 2014 gewannen dort Stephen Taylor Architects (London) gemeinsam mit Happel Cornelisse Verhoeven Architecten (Rotterdam) einen Wettbewerb für den Masterplan eines Häuserblocks. Ein Jahr später folgte der Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft Woonhaven Antwerpen. Nun ist das Bauvorhaben der drei neuen Häuser fertig.
Dem industriellen Charakter des alten Hafens entsprechend, wurden alle drei Neubauten mit unterschiedlichen Ziegeln verkleidet. Während HCVA zwei Wohnhäuser im Nordosten planten, hat das Londoner Büro die südwestliche Ecke des Blocks mit einem L-förmigen Wohnhaus geschlossen, das 27 unterschiedlich organisierte Eigentumswohnungen kombiniert. Der dunkle Ziegel erwies sich als passendes Baumaterial für ein Wohnhaus, „das sich gegen die Robustheit seiner historischen Nachbarn behaupten und die feinere Detaillierung unterstützen könnte,“ erklärt der Pressetext.
Der Westflügel des Wohnhauses beherbergt zwei Reihen Maisonetten. Die unteren sind direkt von der Straße aus zugänglich und erstrecken sich über drei Ebenen. Die darüberliegenden sind zweigeschossig und werden über einen offenen Laubengang an der Rückseite des Hauses erschlossen. Der Südflügel besteht wiederum aus relativ konventionell geschnittenen Drei- und Vierzimmerwohnungen. Die Bruttogeschossfläche des gesamten Gebäudes, inklusive Außenfächen, beträgt rund 3.400 Quadratmeter.
Die Verwendung von dunklen Ziegeln und hellen Betonfertigteilen soll laut Architekt*innen vor allem ein Gefühl von Beständigkeit hervorrufen. Entsprechend der Idee des „Slow Urbanism“ sind die Gemeinschaftsflächen des Gebäudes architektonisch akzentuiert. So wurde etwa der Laubengang wellenartig gestaltet, die Balkonbrüstungen wurden mit vorstehenden Kopfsteinen versehen und einzelne Eingänge mit Betonfertigteilen überdacht. Die besonders detailliert ausgeführte Gebäudeecke soll die Offenheit des Wohnhauses zusätzlich betonen und einen neuen Treffpunkt des Viertels kennzeichnen. Das Haus kostete 3,8 Millionen Euro. (mg)
Fotos: David Grandorge
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Die Ecke des L-förmigen Wohnhauses ist mit Betonfertigteilen und ornamentalem Ziegelrelief akzentuiert.
Die Maissonettewohnungen sind über einen Laubengang erreichbar.
Die Wohneinheiten mit privaten Gärten sind direkt von der Straße aus zugänglich.
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