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10.04.2013

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Vom Bordell zur Residenz

Stefan Forster gewinnt Wohnungsbau-Wettbewerb in Frankfurt


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Das „Sudfass“ in der Oskar-von-Miller-Straße gilt als das bekannteste Edelbordell Frankfurts. Hier sollen in den siebziger Jahren die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ebenso verkehrt haben wie die Mitglieder der Rockgruppe „The Who“, die allerdings wegen ihres Aussehens von der resoluten Türdame abgeweisen wurden.

Ende 2013 ist damit Schluss, dann werden die vier Häuser auf dem „Sudfass“-Areal abgerissen und durch ein „attraktives Wohnquartier am Wasser“ (Stadtplanungsamt) ersetzt, das unter der Marketingbezeichnung „Oskar Residence“ entwickelt wird. Das konkurrierende Gutachterverfahren dazu mit vier Teilnehmern gewann jetzt der Frankfurter Architekt Stefan Forster. Die Jury unter Vorsitz von Ernst-Ulrich Schäffler vergab am 27. März diese Preise:

1. Preis: Stefan Forster Architekten

2. Preis: Drexler Guinand Jauslin Architekten GmbH

3. Preis: bb22 architekten + stadtplaner GbR

4. Preis: Marie-Theres Deutsch Architekten BDA

Das Preisgericht sah in dem Entwurf von Stefan Forster die beste Lösung für eine qualitätvolle Gestaltung der Ecksituation zwischen Oskar-von-Miller-Straße und Flößerbrücke. Hierbei honorierte das Preisgericht besonders die gelungene und gut gegliederte Fassade, die von hoher Wertigkeit zeuge, sowie die gute Grundrisskonzeption.

Die Gebäudeproportionen orientieren sich an der Maßstäblichkeit der benachbarten Bebauungsstruktur, wodurch eine siebengeschossige straßenbegleitende Wohnbebauung entsteht, die rund 30 Eigentumswohnungen Platz bietet. Zum Kreuzungspunkt hin verdichtet sich das Bauvolumen auf ein rund 32 Meter hohes Gebäude, ein Boarding-Haus mit 60 Appartements auf insgesamt zehn Geschossen. Mit dem Hochpunkt reagiert der Entwurf auf die Besonderheit der Ecksituation und schafft so die notwendige Betonung des Brückenkopfes.

Sowohl den Appartements als auch den Wohnungen sind individuelle Freibereiche in Form von Loggien zugeordnet. Ausgeführt sind beide Baukörper in Klinker, wobei der Entwurf zwischen hellem und dunklem Vormauerklinker unterscheidet: Das Boarding-Haus ist  als tragender Gegenpol zu dem benachbarten südlichen, ebenfalls in dunklem Klinker gehaltenen Wohngebäude (dem früheren Arbeitsamt) ausgebildet.

Stefan Forster schreibt dazu: „Dem mit dunklen Klinkern umhülltem Turm kommt dabei eine prominente Rolle zu: Zusammen mit dem revitalisierten Gebäude der ehemaligen Arbeitsagentur vis-à-vis markiert es wie ein Tor den Eingang ins Ostend und ergänzt das breit gelagerte Saatchi- & Saatchi-Gebäude in der Straßenflucht und das neue Doppelhochhaus der EZB im Hintergrund zu einem fast barocken städtebaulichen Dreiklang.“

Der Baubeginn soll 2014 stattfinden.

Ausstellung
der Wettbewerbsarbeiten:
16. 4. 2013 bis 30. 4. 2013
Ort: Planungsdezernat, Atrium, Kurt-Schumacher-Straße 10, 60311 Frankfurt

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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

xyz | 11.04.2013 11:11 Uhr

gleiches bild wie immer...

...schon traurig, was bei eingeladenen Wettbewerben in FFM rauskommt. 1.Preis ist solide und fischt schön den Teich leer in der Stadt...Glückwunsch!

1

GOA | 10.04.2013 15:58 Uhr

Grauenhaft

Investorenprotz gegen Architektur...
Wer will an der Kreuzung zweier innerstädtischer "Autobahnen" wohnen? In gestapelten Schuhkartons? Hinter gesichtslosen Fassaden, egal ob heller oder dunkler Klinker?
Und wie schön die gerade noch am Rande zu erkennende Dampfumformstation von Christoph Mäckler! Ach, und was wird denn aus den Zimmern dort? Und dem wunderbaren Puff-Museum?

 
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