Eigentlich sollte Kassel mit der Documenta im Bereich der Kunstszene ausreichend etabliert sein. Doch weit gefehlt. Seit Jahren beklagt sich das Museum für Moderne Kunst, die „Neue Galerie“, über ihr „mangelhaftes Profil“: Von Beuys bis zu höfischer Malerei des 18. Jahrhunderts findet sich hier eine eher bunte als ausgewählte Mischung. Mit dem Umbau der Galerie nach den Plänen von Staab Architekten (Berlin) soll nun alles anders werden. Am 8. Mai 2008 wurde mit der Enthüllung des Bauschildes der Startschuss für das Projekt gegeben.
Die Umbaupläne für das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Bestandsgebäude beinhalten neben der Haustechnik-Sanierung auch eine grundlegende Umgestaltung der Ausstellungsräume. Der Eingang an der Stirnseite wird beibehalten, jedoch folgt hier ein großes, offenes Foyer mit Durchbrüchen im Ober- und Untergeschoss. Nachträglich, d.h. nach der Eröffnung des Gebäudes im Jahr 1877 (Architekt: Heinrich von Dehn-Rotfelser), vorgenommene Einbauten sollen entfernt werden. Dies betrifft auch die vorhandenen Oberlichtsäle, die von ihren metallenen Deckenkonstruktionen befreit werden. Inhaltlich präsentiert sich die Neue Galerie in Zukunft als „Haus der Moderne“ und widmet sich der Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts. Die älteren Teile der Sammlung sollen nach Schloss Wilhelmshöhe ausgelagert werden.
Die Baukosten werden mit 19 Millionen Euro veranschlagt, die Eröffnung ist für das Jahr 2010 geplant.