Schon wieder Neuigkeiten aus dem Büro von Rem Koolhaas: Heute wird in der südchinesischen Planstadt Shenzhen mit dem Bau des Prince-Plaza-Turms begonnen. Das 209 Meter hohe Bürohochhaus entsteht in Shekou, einem Industriegebiet aus den siebziger Jahren, das langsam in ein kommerzielles und kreatives Zentrum verwandelt wird.

Auf etwa 100.000 Quadratmetern sollen sowohl Büro- als auch Gewerbenutzungen untergebracht werden. Diese gliedern den Komplex ganz Koolhaas-typisch nach ihrem Programm: ein horizontaler Baukörper als Podest nimmt den Einzelhandel auf (40.000 Quadratmeter), der vertikale Turm die Büros (60.000 Quadratmeter). Das Besondere sind die Blick-Korridore in die Berge, die sich horizontal durch die unteren Geschosse und den markanten Büroturm schneiden.

Die Position der Fassadeneinschnitte mit ihren öffentlichen Aussichtsplattformen haben die Architekten auf Grundlage der maximalen Höhe der Nachbarbebauung errechnet. „Das Prince-Plaza-Building ist eine direkte Reaktion auf den urbanen Kontext des Projekts“, erläutert Architekt David Gianotten, Partner-in-Charge bei OMA. So richte sich die Position des Turms auf dem Podest etwa nach der prominenten Sichtverbindung zwischen Bergen und Meer. Aufgrund ihrer enormen Größe habe man die Volumen von Turm und Podest mit Durchbrüchen versehen – um die Sicht nicht zu verbauen.

Prince-Plaza ist nicht das erste OMA-Projekt in Shenzhen. Im Bankenviertel wurde im Herbst letzten Jahres die 46-geschossige Börse Shenzhen Stock Exchange eröffnet, für das 180 Meter hohe Bürohochhaus Essence Financial Building hatte OMA Anfang 2013 den Wettbewerb gewonnen. Auch hier gibt es einen Einschnitt in den oberen Etagen – die Verwandtschaft der beiden OMA-Türme ist also nicht zu übersehen. Im Juli 2017 soll das Prince-Plaza-Building fertiggestellt sein.

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