Anlässlich des 100. Geburtstages von Walter Kolb, dem ersten Oberbürgermeister Frankfurts nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde am 26. Juni 2003 erstmals der Internationale Walter-Kolb-Städtebaupreis vergeben. Der Preis soll zur Erhaltung und Stärkung des Charakters der europäischen Metropole Frankfurt beitragen; die vor 50 Jahren durch Walter Kolb geprägten städtebaulichen Strukturen sollen dabei „überdacht“ werden.
Ausgelobt war der Preis für Studenten der Fachbereiche Städtebau, Architektur und Verkehrswesen in Deutschland und den europäischen Partnerstädten von Frankfurt. Die Preissumme beträgt 25.000 Euro. Der Preis wird von der Albert Speer Stiftung ausgelobt und von der Walter Kolb Stiftung, der FAZIT-Stiftung, dem Deutsche Architekturmuseum und dem Hauptamt der Stadt Frankfurt unterstützt. Die Jury, der unter anderen Ingeborg Flagge und Albert Speer angehörten, vergab die Auszeichnung an folgende Teilnehmer:
- 1. Preis (9.000 Euro): Michal Obarzanowski, Michal Górski, Kinga Racza, Institute of Urban Design CUT, Krakau, Polen
- 2. Preis (6.000 Euro): Susanna Dey, Jutta Kempf, Daniela Schwemmer, FH Frankfurt
- 3. Preis (3.000 Euro): Dennis Jerke, Stefanie Nau, Nikolaus Postel, Corina Schöne, Christoph Schütz, FH Frankfurt
- 3. Preis (3.000 Euro): Daniel Meer, Hanno Ehrbeck, RWTH Aachen
- Sonderpreis (2.000 Euro): Karsten Harz, Janina Fremd, TU Kaiserslautern
- Sonderpreis (2.000 Euro): Denise Härtel, Matthias Lovis, Dirk Steinbach, Bauhaus-Universität Weimar
Die Studentenarbeit der Krakauer Technischen Universität setze sich intelligent und grafisch gut dargestellt mit der komplexen Aufgabe der Zukunftgestaltung der Frankfurter Innenstadt auseinander, urteilte die Jury. Es wurde eine „tragfähige Balance zwischen den bestehenden historischen Bauten, dem Stadtraum, dem Main und der baulichen Substanz aus den 50er Jahren gefunden“, hieß es weiter in der Begründung. Für die künftige Baustruktur hatte die Gruppe „Cluster“ vorgeschlagen, die verschiedene Nutzungen übereinander schichten, wobei die Wohnnutzung überwiegt. Dieser Vorschlag könne architektonisch weiterentwickelt und zu neuartigen qualitätsvollen innerstädtischen Wohnformen führen, lobte die Jury.