In der Großsiedlung Neuperlach am südöstlichen Stadtrand von München sind viele Straßen und Plätze nach bedeutenden Nachkriegspolitikern benannt: Konrad Adenauer, Theodor Heuss, und – wir sind in Bayern – Hanns Seidel, Vorsitzender der CSU in den fünfziger Jahren.
Der nach Seidel benannte Platz lag bislang weitgehend brach. Das soll sich nun ändern: Zur Konzeption einer neuen Mitte mit den Elementen Bürgerzentrum, multifunktionale Marktfläche, Büro-, Gewerbe-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsflächen, öffentlicher Grünfläche sowie Wohnbebauung wurde ein beschränkter städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgelobt. Die Jury unter Vorsitz von Ferdinand Stracke vergab dazu jetzt folgende Preise:
- 1. Preis
Spacial Solutions GmbH, München
Brandhoff & Voss Landschaftsarchitekten, München
- ein 3. Preis
Kemper Steiner & Partner Bauplanungsgesellschaft mbH, Bochum
wbp Landschaftsarchitekten Ingenieure, Bochum
- 3. Preis
Steidle Architekten, München
t17 Landschaftsarchitekten, München
- 4. Preis
Kiessler + Partner Architekten GmbH, München
Burger Landschaftsarchitekten Susanne Burger und Peter Kühn Partnerschaft, München
Außerdem vergab die Jury noch vier Ankäufe.
Der erste Preisträger, das von Roland Dieterle geleitete Büro
Spacial Solutions, erläutert seinen Wettbewerbsentwurf:
„Der Beitrag fokussiert auf einen neuen ‚Nukleus‘, der gleichsam als offenes und einladendes Areal wie auch als Rückzugsgebiet dient. Die einzelnen Gebäude weisen strahlenförmig auf die innliegende Grünfläche und ziehen den Besucher somit ins Zentrum des neuen Hanns-Seidel-Platzes, von wo aus eine großzügige Freitreppe die Verbindung zur unteren Ebene mit Gastronomie- und Einzelhandelsflächen sowie zum Sperrengeschoss der U-Bahnstation herstellt. Alle Anwohner und Besucher sollen an der ‚Neuen Mitte‘ Neuperlachs partizipieren können. Der Entwurf versucht somit die Bedürfnisse aller Nutzer zu berücksichtigen und bringt mit seiner Systematik Ruhe in ein baulich bislang heterogenes Umfeld.
Herausragendes Identifikationsmoment soll ein neues über 7.000 qm großes Bürgerzentrum für die Münchner Volkshochschule mit integriertem Festspielhaus, Stadtbibliothek und einladendem Foyer werden. Der winkelförmig in die Höhe ragende Bau soll direkt gegenüber des Einkaufszentrums PEP entstehen. Pläne zur Verkehrsberuhigung des Areals, Lärmschutzmaßnahmen sowie ein umfassendes Konzept zur ökologischen Aufwertung des Hanns-Seidel-Platzes verbessern auch die physische Lebensqualität der umliegenden Anwohner.“Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten: 13. bis 23. April 2010, Mo-Fr 9-18 Uhr
Vernissage: 12. April, 18 Uhr. Es spricht Stadtbaurätin Elisabeth Merk
Ort: Foyer des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, Blumenstr. 28b, 80331 München
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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e.gen | 20.03.2010 19:37 Uhrgrauenvoll
'einladendes Areal'... 'Ruhe im heterogenen Umfeld'...Nette Leute auf dem Dach, - aber lebendiger Städtebau???- Ein Jammer.