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09.10.2020
Folgen der Pandemie
Städelschule setzt Architekturklasse aus
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ixamotto | 09.10.2020 17:31 UhrBildung und so
Gut, dass in Deutschland niemand gezwungen ist, für eine solide akademische Weiterbildung 5000 Euro oder gar 53.000 USD zahlen zu müssen. Wahrscheinlich, weil "wir" verstanden haben, dass Bildung ein derart wertvolles Gut ist, dass seine Kosten am besten von einem solidarischen Gemeinwesen geschultert werden sollten.
Am Beispiel der Städelschule hingegen zeigt sich, wie wenig resilient sich die unternehmerische Ausrichtung des Bildungswesens im Umgang mit plötzlichen Unvorhergesehenheiten erweist und welche dummen Folgen das für die Studierenden dann hat. Da wird man dann halt von einem Tag auf den anderen rausgebildet...
Insofern wohl beides: Ein Qualitäts- und ein Organisationsproblem...
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maestrow | 09.10.2020 16:41 UhrStaedelgebühr
wenn die Schule tatsächlich so sensationell ist, wie in Frankfurt stets behauptet wird, sind 5000 EUR Studiengebühren ja eigentlich nicht viel. Die Klage darüber ist ein bisschen billig, nur weil wir hierzulande denken, dass Bildung "umsonst" sei:
Harvard Graduate School of Design z. B. fordert ca. 53.000 USD p.a. ohne Versicherungen.
Also handelt es sich um ein Qualitäts- oder ein Organisationsproblem, oder um beides?
Städelschule, Haupteingang Dürerstraße, Foto: Marie Egger / Wikimedia / CC BY-SA 4.0 (Farben angepasst)
Städelschule, Hauptgebäude Dürerstraße. Foto: Marie Egger / Wikimedia / CC BY-SA 4.0 (Farben angepasst, zugeschnitten)
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nomad | 10.10.2020 23:24 UhrStädel
Folgen der Corona-Pandemie? Oder der Versuch, die Pandemie als Trittbrett zu nutzen, um das eigentliche Problem zu untermauern?
Die Bildungskrise in Deutschland ist schon seit längerer Zeit ein Problem, das zu wenig thematisiert wird. Und da es nun eine Schule betrifft, die zweifelslos einen sehr guten nationalen und internationalen Ruf hat (und ggf. bald hatte), ist ein Beleg dafür, dass das deutsche Bildungswesen nicht mehr in der Lage ist, sich international zu behaupten.
Deshalb wird auch die aktuelle Architekturgeschichte nicht in Deutschland geschrieben, sondern im Ausland und deshalb gehen junge, talentierte Studenten lieber an Harvard, Columbia, Princeton, AA, Cambridge, ETH oder sonst wohin, auch wenn es mehr kostet. So sieht es mittlerweile aus.
Eine Bitte an den Bundesfinanzminister Herrn Olaf Scholz: Lassen Sie es bitte nicht zu, dass es soweit kommt, dass die Städelschule Frankfurt ihre Architekturklasse schliessen muss. Geben Sie die nötigen finanziellen Mittel frei, damit die Städelschule so operieren kann, wie es in der Vergangenheit tat.