Welches Mittel hilft gegen individuelle Desintegration und gesellschaftliche Polarisierung in städtischen Gebieten? Die „gemischte Stadt“, so antworten Architekt*innen und Stadtplaner*innen im Konsens. Doch das physikalische Mischen – ob im urbanen Kontext funktional und/oder sozial angewendet – erzeugt immer auch ein gewisses Maß an Unordnung, das nicht nur auf Gegenliebe trifft. So stehen hybride Großbauten aus den 1960er und 70er Jahren, denen der Glaube an Heterogenität bereits in der Planung eingeschrieben wurde, hierzulande heute stark in der Kritik. In den Metropolen Asiens werden hingegen zeitgleich neue, gigantische Mixed-Use-Komplexe errichtet.
Beide Pole im Feld der hybriden Bauten möchte das Fachgebiet Städtebau und Bauleitplanung der TU Dortmund am morgigen Dienstag, 2. Juli 2019 mit dem städtebaulichen Kolloquium „Hybride. Mischung in Gebäuden“ näher betrachten. Anhand zweier Beispiele soll das Konzept der Städte in der Stadt auf Potenziale und Problemstellungen untersucht werden. Dabei wird der 1975 fertig gestellte Wohn-, Arbeits- und Einkaufskomplex Ihme-Zentrum in Hannover zeitgenössischen Hybrid-Großstrukturen wie UNStudio’s Raffles City in Hangzhou gegenübergestellt.
Als Vortragende sind Karen Beckmann (RMA Architekten, Hannover) und Astrid Piber (Partnerin bei UNStudio, Amsterdam) geladen. Die Architekturtheoretikerin und -historikerin Sonja Hnilica moderiert das Kolloquium.
Termin: Dienstag, 2. Juli 2019, 18 Uhr
Ort: Rudolf Chaudoire Pavillon, Baroper Straße 297, 44227 Dortmund
Die Veranstaltung wird als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung der Architektenkammer NRW anerkannt.
Zum Thema:
www.staedtebauleitplanung.de
Sonja Hnilica über Großstrukturen (darunter auch das Ihme-Zentrum) in der BaunetzWOCHE#530: Qualität der Größe
Auf Karte zeigen:
Google Maps