Einst zählte ein repräsentatives Bankgebäude zum Stolz jeder Kleinstadt, doch in Zeiten des Onlinebankings fehlt dafür meist die Ambition. Ein paar alte Filialen schaffen es sicherlich zu überleben, doch der Rest wird – früher oder später – einfach dichtgemacht. Schön darum, dass man sich in Starnberg mit einem Neubau am Tutzinger-Hof-Platz gegen den Trend entschieden hat. Gestaltet wurde dieser von Goetz Castorph Architekten und Stadtplaner aus München.
Anlass für das Projekt war der Wunsch, diesen wichtigen Knotenpunkt der Stadt neu zu ordnen. Über Jahrzehnte hinweg war dort nach Umplanungen und Abrissen eine unbefriedigende städtebauliche Situation entstanden. Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, den Goetz Castorph gemeinsam mit T17 Landschaftsarchitekten (München) gewinnen konnten. Als zentrales Element des Entwurfs entschied man sich schließlich für den Neubau.
Das dreiteilige Wohn- und Geschäftshaus löst die bisherige Bebauung entlang des Georgenbachs ab, die mit ihrer abschottenden Wirkung als nicht mehr zeitgemäß erschien. Im vorderen Teil befindet sich die besagte Bankfiliale, im hinteren Abschnitt Wohnungen. Verbunden werden sie durch einen terrassierten Mittelbau. Mit seiner kubischen Strenge dient dabei insbesondere das Bankgebäude als städtebaulicher Bezugspunkt am Eingang zur Innenstadt.
Neben der Architektur war die Neugestaltung der Außenräume ein wesentlicher Teil des Projekts. Der bisher versteckte Georgenbach wurde auf einer Länge von 15 Metern geöffnet und durch Sitzstufen erfahrbar gemacht. Es entstand außerdem eine kleine Fußgängerbrücke, die vom Autoverkehr geschützt ans Nordufer führt. (sb)
Fotos: Michael Heinrich
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