Auf der einen Seite die Straße, auf der anderen die Tram, dazwischen ein Grundstück von 18 mal 100 Metern, auf dem seit kurzem das neue Aushängeschild des Freiburger Ökoquartiers Vauban steht: Stadthaus M1 nennt sich das Projekt von Barkow Leibinger, das in zwei freistehenden Baukörpern Wohnungen, Gewerbe und ein Hotel bietet. Das Verfahren für dieses letzte freie Grundstück im Quartier hatte das Berliner Büro 2010 für sich entscheiden können.
Die Trennung von Hotel und Wohnen war auch in städtebaulicher Hinsicht wichtig, konnte so doch eine bestehende Wegeverbindung zwischen der Straße und der Tramhaltestelle erhalten werden. Dank seiner überhöhten Ecke bilde der Neubau zusammen mit dem dahinterliegenden Hochhaus eine Torsituation, so die Architekten.
Auch mit seiner ökologischen Bauweise fügt sich das Stadthaus in seine Umgebung ein. Als Betonskelettbau ausgeführt, bestehen alle ausfachenden Wände aus vorgefertigten Holzrahmen-Bauelementen, wodurch ein Fünftel an grauer Energie eingespart werden konnte. Beide Baukörper verfügen außerdem über die gleiche Low-Tech-Fassade aus ortstypischer Weißtanne, die mit Finnen aus Zedernholz vertikal strukturiert wurde.
Für die Südseite kommt außerdem noch ein Gestaltungsmittel zum Einsatz, das die Bewohner Freiburgs aus den benachbarten südbadischen Altstädten kennen: Mehr als 25 verschiedene Pflanzenarten erklimmen hier an Seilen die Wände, um dereinst einen leuchtend grünen Vorhang zu bilden. (sb)
Fotos: Zooey Braun, Ina Reinecke
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Stadtplanerin | 10.09.2014 16:20 Uhrbesser?
Die Bebauung des Grundstücks war in Freiburg/Vauban ja sehr umstritten.
Ob es das Quartier verbessert hat mögen die Bewohner beurteilen...