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26.08.2014
Abgedreht
Stadthaus in Teheran von nextoffice
Größere Terrasse im Sommer gefällig? Der Clou dieses luxuriösen Einfamilienhauses sind drei holzverkleidete Boxen, die sich je nach Jahreszeit und Nutzungsanforderung um 90 Grad ein- oder ausschwenken lassen. Der Mechanismus dafür stammt von einer deutschen Firma. „Uneindeutigkeit und Flexibilität“ sei das Leitbild seines Entwurfes, sagt Alireza Taghaboni vom Teheraner Büro nextoffice. Er sieht „sensationelle räumliche Qualitäten im Inneren“.
Der Bauherr vertreibt deutsche Maschinenbautechnik im Iran und vertraut auf die technische Lösung für diese drehbaren Kragarme, die auch für Theaterpodien oder Auto-Ausstellungen zum Einsatz kommt. Wie ein herkömmliches heimisches Haus bietet es einen Winterwohnraum (Zemestan-Neshin) und einen Sommerwohnraum (Taabestan-Neshin). In der warmen Jahreszeit stellt sich das „Sharifi-ha-Haus“ als ein offenes, transparentes Volumen mit großen Terrassen dar, während es sich im kalten, schneereichen iranischen Winter weitgehend verschließt und auf Terrassen verzichtet.
Das Wohnhaus besteht aus sieben Etagen. Die beiden Kellergeschosse dienen Wellness und „Familien-Fitness“ – sie werden über gläserne Wasserbecken indirekt belichtet, während das Erdgeschoss Parkgaragen und Haushaltsnutzungen aufnimmt. „Öffentliche Aktivitäten“, so die Architekten, finden im ersten und zweiten Obergeschoss statt, während die privaten Rückzugsräume im dritten und vierten Obergeschoss angesiedelt sind. Der Grundriss ist dabei dreigeteilt: ein festes Volumen hinten, ein Luftraum in der Mitte und eine Kombination aus festem und beweglichem Bauteil vorne an der Fassade.
Drei vorhandene Pinienbäume sind so in den Entwurf einbezogen worden, dass sie bei ausgeklappten Boxen wie in einem Bilderrahmen erlebt werden können. Dazu ist die Vorderfassade eigens um drei Meter hinter die erlaubte Baulinie zurückgelegt worden. Trotz des luxuriösen Ambientes sehen die Architekten hier eine Ehrerbietung an traditionelle iranische Stadthäuser. (-tze)
Fotos: Parham Taghioff, Salar Motahari, Majid Jahangiri
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