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09.02.2018
Klinker als Vermittler
Stadthäuser von Tchoban Voss in Hamburg
8
staubmeier | 13.02.2018 17:14 Uhrwie recht ...
... die kommentatoren 6 und 7 da haben.
da sprechen planer die auch selber wohnbauen.
das geht aber leider immer mehr verloren.
auch hier geht eine schere auseinander.
aber auch, weil sich viele dafür zu schade sind.
7
Anne | 12.02.2018 09:37 UhrStadthäuser
Ich wundere mich ein wenig über die vorherrschende negative Meinung über dieses Projekt.
Für mich ist es hier gut gelungen, die Uniformität zu brechen, die in 90% der Reihenhaussiedlungen zu sehen ist. Es gibt verschiedene Abstufungen von Privatheit und Rückzug, sowohl im Außen- als auch im Innenraum. Die Einzelhäuser sind ablesbar und lassen eine Identifikation mit dem eigenen Haus zu, etwas was im Wohnungsbau zu häufig fehlt.
Bemängeln könnte man aus stadtplanerischer Sicht das Fehlen von Gemeinschaftsflächen, die ein zufälliges Aufeinandertreffen und Kennenlernen der Bewohner und die Identifikation mit dem gesamten Quartier erlaubt. Aber das ist wohl eher ein gesamtdeutsches Problem des Wohnungsbaus im Moment. Insbesondere aufgrund der zunehmenen Nachverdichtung braucht es dringend nicht nur eine Kosten-, sondern auch eine Qualitätsdebatte!
Thema Dachrand: Wer schon für private Wohnungsbaugenossenschaften gearbeitet hat, kennt den Kostendruck und die "DIN-Gläubigkeit", die am Ende leider zwangsläufig zu Standarddetails führen. Natürlich geht das besser, aber die Qualität eines Projektes/ Quartiers/ Gebäudes entscheidet sich nicht an einzelnen Details.
Viele Grüße und eine gute Arbeitswoche wünscht
Anne
6
André S. | 12.02.2018 09:10 UhrMutig
Ich finde das Projekt sehr gelungen. Gerade auch weil ich weiß, wie Projektsteuerer und Investoren auf gleiche Details, gleiche Fensterformate, gleiche Klinker/Standard WDVS, gleiche Bodenbeläge etc. drängen um durch Mengenrabatte massiv an den Baukosten zu sparen. Die meisten Baubetriebe und Bauleiter haben ebenfalls kein Interesse an "schwierigen Details" unterschiedlichen Putzen oder Blechabdeckungen. Weil man Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten und den damit verbundenen Problemen hat. Die Ergebnisse kann man überall im Land sehen. Gebaute Langeweile die dem Auge weh tut: glatte hellgelbe bis weiße WDVS Fassaden, die nach 5 Jahren grün werden, Designer-Plastikhaustüren, Carportauswüchse auf Supermarkt-Betonpflaster und Stabgitterzäunchen.
Der Mut des Bauherrn sollte hier auch mal hervorgehoben werden.
Das Projekt war bestimmt schwierig zu argumentieren und wahrscheinlich leider auch teuer.
5
Johann Maier | 10.02.2018 20:07 UhrWarum einfach, wenn´s auch umständlich geht
Dieses Projekt ist sicher ideal für Architekten, die keine erkennbare Architektursprache haben.
Bei diesem Wirrwarr lohnt es sich gar nicht erst, (auf eigene Kosten womöglich) viel Zeit in den Entwurf zu stecken.
Die erprobten Ausführungsdetails stellen praktischerweise die Hersteller bereit.
Die Wohnungen sind bestimmt sehr heimelig. Leider wird das auf den Fotos (absichtlich?) nicht gezeigt.
Man kann auch mit dem Wagen ins Haus fahren. Muss die Garage aber wieder verlassen, um ins Haus zu gelangen (Metaphysik des Hausbetretens).
Diese funktionelle Kompaktheit (Raffinesse?) erinnert an die Ungereimtheiten von Puppen- oder Spielzeughäusern. Vermutlich der (konzeptionelle) Grund für die Aufgelöstheit der Baukörper.
Aber diese Gebäude sind auch nicht dafür gemacht, durch Architektur das Bewusstsein zu erweitern, sondern um darin das Leben zu spielen. Und dabei geht es nicht um Inhalte, sondern um das Abhaken von Konventionen und die Integration von Sitcom-Dialogen.
4
Fritz S. | 09.02.2018 22:21 Uhrsuperarchitekt?
wohl eher nich...
Einheitlichkeit herbeireden ?
sieht ja wohl ein Blinder, dass hier eher Vielfalt und Kleinteiligkeit das Thema war.....
3
mehmet | 09.02.2018 16:56 Uhrziegel
bin mir sicher es wird hier bei den kommentaren Kritik hageln: "so gehts ja gaaaar nicht...."
ich finde es aber gut, eben nicht ein monoton langgezogener Riegel mit immer der gleichen Fassade.
auch aus sicht der projektentwicklung nicht schlecht, da hier hausnummern und identitäten kreiert werden.
frech irgendwie die eine seite dann aber weiss durchzuziehen. hat aber was.
und ziegel, klar, ist ja hamburg, schaut euch doch die sonst alle grün vergammelten Fassaden mit WDVS mal an, schlicht scheusslich und trostlos. Ziegel ist nicht nur eine gestalterische wahl, es passt eben auch zum Klima.
also ich finds gut und denke man kann da gut wohnen. gutes projekt, tchoban eben, immer schmerzfrei, aber nie schlecht.
1
Superarchitekt | 09.02.2018 15:49 UhrVermittlung?
Naja, hier eine Einheitlichkeit herbeireden zu wollen geht wohl etwas zu weit.
Die Fassaden sind unterschiedlich, die Traufen sind unterschiedlich, die Farben sind unterschiedlich.
Nur eines haben die Häuser gemeinsam: sie sind alle gleich hässlich.
Ein subtileres Farbspiel und zurückhaltendere Fassaden hätte dem Ensemble deutlich besser getan, so ist es doch bloß ein Abklatsch der Townhouses am Berliner Friedrichswerder, nur in Ziegel. Denn wir sind ja in Hamburg.
Die Klinkerverkleidung vermittelt zwischen den Haustypen
Diese sind meist dreigeschossig und in ihrer Kubatur gestaffelt
Sie sind mit etwa sechs Metern Breite etwas kompakter und niedriger als ihre historischen Vorläufer
Auf der Gartenseite sind die Fassaden stärker vereinheitlicht
Bildergalerie ansehen: 31 Bilder
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a_C | 23.02.2018 15:33 UhrIch find's auch gut!
Ein sehr schönes Projekt. Die Baukörper artikulieren sich individuell, sprechen aber alle dieselbe Sprache.
Klar gäbe es auch was zu meckern, aber wo gibt es das nicht!? Architektur ist nicht erst dann gelungen, wenn sie fehlerlos oder unangreifbar ist - im Gegenteil, das will man dann oft erst recht nicht haben...
Also, Lob meinerseits für dieses schöne und weit überdurchschnittliche Ensemble. Das hätte ich auch gerne in meiner Stadt! Ich würde es jedem Besucher zeigen.