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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Stadthaeuser_in_Sempach_von_Roman_Hutter_Architektur_8441458.html

29.11.2023

Schweizer Geschichte ergänzt

Stadthäuser in Sempach von Roman Hutter Architektur


Ein Findling in historischer Kulisse: Um 1200 gründeten die Habsburger entlang der sogenannten Baslerstraße zahlreiche Städte, um die Verbindung von Basel nach Italien über Luzern und den Gotthardpass zu sichern. Zu ihnen gehört die Kleinstadt Sempach, 15 Autominuten nordwestlich von Luzern zwischen Seeufer und mehreren großen Waldgebieten gelegen. Neben den Resten der ehemaligen Stadtbefestigung ist die Sempacher Oberstadt heute im Wesentlichen durch ihre historischen Häuserzeilen mit rückwärtigen Freiräumen und Nutzgärten geprägt.

In der Kronengasse hat das in Luzern ansässige Büro Roman Hutter Architektur ein mehr als 200 Jahre altes, denkmalgeschütztes Stadthaus saniert und um einen Neubau ergänzt. Dabei setzt sich der schmalere Ergänzungsbau aus Beton, der eine alte Scheune ersetzt, durch eine Fuge vom breiteren, massiv wirkenden Bestandsbau mit seinen Putzfassaden ab. Mit ihrem Entwurf, der sowohl Unterschiede thematisiert als auch Gemeinsamkeiten bewusst aufzeigt, gewannen die Architekt*innen einen 2017 von der Korporation Sempach ausgeschriebenen Wettbewerb. Das Ensemble vermittelt räumlich zwischen einem kleinen Platz an der Stadtstraße und dem dahinterliegenden Grünraum. 

In den beiden Stadthäusern sind jeweils zwei Wohneinheiten untergebracht. Während die untere Wohnung des Bestandsbaus direkt von der Kronengasse aus erschlossen wird, erfolgt der Zugang zu den drei übrigen Wohnungen über den neu geschaffenen, hofartigen Zwischenraum mit offenem Treppenaufgang. Innen sind sämtliche Ausbauten, Böden und Decken aus lokal gewonnenem, im Wald der Korporation Sempach geschlagenem Holz gefertigt.

Unter dem Neubau befindet sich der Kulturkeller „Im Schtei“, in dessen Sandsteingewölbe sich seit 1997 ein namhaftes Konzertlokal etabliert hat. Durch den Umbau entstand auf Straßenniveau ein vorgelagertes geräumiges Foyer mit Nebenräumen und Bar. Für ihr Ensemble wurden Roman Hutter Architektur in der Kategorie Umbauten & Erweiterungen mit dem Best Architects Award 2024 in Gold ausgezeichnet. (uav)

Fotos: Markus Käch


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