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08.12.2022

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Wohnzimmer für Brixen

Stadtbibliothek von Carlana Mezzalira Pentimalli


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Nachdem bereits 2018 mit der Sanierung und dem Umbau zweier historischer Bestandsgebäude der erste Bauabschnitt einer neuen Stadtbibliothek in Brixen abgeschlossen wurde, ist nun auch der Neubau als dritter und letzter Baustein des Ensembles fertiggestellt. Verantwortlich für das komplexe Projekt zeichnet das Büro Carlana Mezzalira Pentimalli aus Treviso, das 2021 mit einer Musikschule aus rotem Beton einen zeitgenössischen architektonischen Akzent in der als älteste Stadt Südtirols geltenden Gemeinde setzte. Bei der Bibliothek verbanden die Architekten wiederum alte mit neuer Bausubstanz so überzeugend, dass das Projekt Mitte November mit dem Architekturpreis Südtirol 2022 in der Kategorie „Öffentlich“ ausgezeichnet wurde.

Die Kosten des von der Kommune beauftragten „größten Wohnzimmers der Stadt“, das direkt am Domplatz im historischen Zentrum liegt, beziffert der Pressetext sehr genau mit 7.056.260,80 Euro. Auf vier Geschossen bietet der Bibliothekskomplex 3.013 Quadratmeter Fläche für Lesen, Lernen und sozialen Austausch. Neben dem neuen Baukörper umfasst er die transformierten Gebäude des ehemaligen Finanzamts sowie des ehemaligen Gerichts mit Gefängnis. Dazu kommt die Neudefinition bestehender Außenräume, darunter ein angrenzender Garten, der früher im Privatbesitz des Bischofs war und heute für die Lektüre an der frischen Luft zur Verfügung steht.

Der zurückhaltend auftretende Neubau fand auf dem Standort eines abgerissenen Gebäudes der Diözese an der Via Bruno Platz. Er fungiert als Bindeglied zwischen beiden Bestandsbauten, die Architekten sprechen dabei vom Bild eines Baumes, der mit zwei Betonästen an die Altbauten andockt, und betiteln ihn daher als Kulturbaum. Die geringen Höhenunterschiede zwischen den drei Baukörpern kompensieren die „Äste“ durch leichte Neigungen. Konstruiert wurde das neue Volumen mit Außenwänden aus Beton und einer Holzverkleidung, die die Innenräume komplett umfängt. In diese doppelte Hülle sind dienende Funktionen wie Treppen, Lager und Toiletten ebenso wie Bücherregale integriert.

Mit zwei geschossübergreifenden, leicht auskragenden Fenstern, die nach Osten und Westen Ausblicke auf Brixener Wahrzeichen – Weißer Turm und Glockenturm der Kathedrale sowie Hofburg – eröffnen, griffen Carlana Mezzalira Pentimalli die für das historische Zentrum typischen Erker auf. Sie erweitern das Gebäudevolumen um Sitznischen und bringen viel Tageslicht in das Gebäude. Dabei wurden sie so platziert, dass vor allem auch die Bereiche mit dem größten Personenaufkommen indirektes Licht erhalten. Dazu kommen große Oberlichter am Schrägdach, eines erhellt den Multifunktionsraum, ein anderes einen bis zum Erdgeschoss offenen Luftraum im Eingangsbereich. (da)

Fotos: Marco Cappelletti


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

arcseyler | 08.12.2022 23:00 Uhr

....

sinnige Kombination aus Schrägdach reduziert mit konkaver Silhouette. Auch konkav der schmale Hals im Grundriss. Das Ganze wird so zu einem räumlichen Thema.

1

stauBmeier | 08.12.2022 17:07 Uhr

Neubauten

können
die
eindeutig
besser.

Ist
auch
ne große
Kunst,
sich einzufügen.

 
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