Der Erhalt des in den 1950er Jahren errichteten Floschenstadions in Sindelfingen war lange Zeit umstritten. Das Areal sollte zunächst renaturiert und mit Wohnhäusern bebaut werden. 2016 jedoch beschloss die Gemeinde, stattdessen das Stadion zu sanieren und lediglich das Funktionsgebäude durch einen Neubau zu ersetzen. Im September dieses Jahres wurde die Anlage wiedereröffnet. Die Ertüchtigung der Bestandsbauten sowie die Planung des neuen Gebäudes übernahm das Stuttgarter Büro D’Inka Scheible Hoffmann Lewald Architekten, die 2018 den zugehörigen Wettbewerb gewonnen hatten.
Das nordwestlich des Sindelfinger Stadtkerns gelegene Fußballstadion mit Leichtathletikanlage ist umgeben von Wohnsiedlungen mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Es liegt neben dem namensgebenden Floschenwäldle, einem kleinen sumpfigen Wald. Im Rahmen des Umbaus wurden auch die Sport- und Freiflächen neugestaltet. Die Pläne für die parkähnliche Anlage mit neuem Spielplatz stammen vom Landschaftsarchitekturbüro bauchplan ).( (München/Wien/Köln).
Der schlichte, von D’Inka Scheible Hoffmann Lewald entworfene Neubau wurde gegenüber der sanierten Tribünenanlage errichtet und nimmt eine Bruttogrundfläche von gut 2.000 Quadratmetern auf. Über einem robusten Sockel aus Beton, der sich in die Topografie eingräbt, wurde eine leichter anmutende Konstruktion errichtet, deren allseitig auskragendes Dach prägend ist. Unter diesem wurde ein umlaufender Gang angelegt, der neben dem Blick auf die Sportanlagen auch geschützten Zugang zu allen Bereichen ermöglicht.
Von außen nicht sofort erkennbar, teilt sich das Volumen im Inneren funktional in zwei Bereiche. Einer beherbergt die repräsentativen Nutzungen, während der andere die Räume der Vereine und die Umkleiden aufnimmt. Die nebeneinander liegenden Bereiche für die Presse, der Multifunktions- und der Kraftsportraum können für größere Veranstaltungen zusammengeschaltet werden.
Die an das mittig gelegene Foyer angrenzende Theke mit Aufenthaltsbereich soll auch während des alltäglichen Betriebs genutzt werden. Im Betonsockel, direkt am Sportfeld gelegen, brachten die Architekt*innen neben Lagerflächen Räume für die Schiedsrichter*innen, Physiotherapie, den Platzwart und die Erste Hilfe unter. Ein separat angeordnetes Kassenhäuschen ermöglicht getrennte Zugänge von Publikum und Mitwirkenden bei Veranstaltungen.
Die ursprünglichen Pläne für eine Verlagerung der Sportstätten und die Errichtung von Wohnbauten seien vor allem aus finanziellen Gründen gescheitert, heißt es in der Lokalpresse. Die Gesamtanlage wurde im September dieses Jahres wiedereröffnet. Insgesamt investierte die Stadt rund 20 Millionen Euro, wovon laut Architekt*innen rund 5,9 Millionen Euro auf den Neubau entfielen. (dsm)
Fotos. Roland Halbe
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Eine weitere Sportanlage, nämlich eine Dreifachhalle, stellten D’Inka Scheible Hoffmann Lewald letztes Jahr in Biberach fertig.
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Max | 09.12.2024 13:50 UhrVorschaubild
Tipp an die Redaktion: In der Vorschau sieht man viel Blau, etwas weniger grün und dazwischen einen undefinierten Streifen. Bild 2 oder 3 wären vielleicht die bessere Wahl gewesen.