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14.01.2025

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Neuzugang im Olympiapark

Stadion von 3XN und CL MAP in München


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Olympiaturm, Olympiasee, selbst der Hügel im Olympiapark München trägt den Namen Olympiaberg. Ein kraftvolles Erbe, doch der Bann scheint nun gebrochen. Den Göttern des Olymps – oder vielmehr dem öffentlichen Namenswettbewerb des Sponsors SAP – zum Dank. Ende letzten Jahres wurde hier mit dem SAP Garden ein neues Stadion für Eishockey- und Basketballspiele fertiggestellt.

Der Entwurf von 3XN hatte sich 2018 in einem Wettbewerb durchgesetzt. In der Planung wurden die Kopenhagener Architekt*innen durch das Büro CL MAP (München) ergänzt, das momentan auch die Sanierung der ikonischen Zeltdächer nebenan betreut. Der Zusatz „Garden“ soll an Größen wie den Madison Square Garden erinnern. Im Gegensatz zu diesem greifen in München zumindest das Gründach mit Blumenwiese und die fortgesetzte Topographie des Olympiaparks die Gartenthematik auf. Letztere ermöglicht zudem, drei weitere unterirdische Eisflächen im Raumprogramm unterzubringen. Die Pläne zur Landschaftsgestaltung stammen von Latz + Partner (Berlin).

In der von Red Bull finanzierten Arena trainiert und spielt zukünftig das Eishockeyteam des EHC Red Bull München. Mitmieter ist das Basketballteam des FC Bayern München. In nur sechs Stunden kann der eisige Grund im Zentrum der Halle mit einem wärmeren Belag versehen und somit zum Basketballfeld transformiert werden.

Rund 11.000 Sportinteressierte finden Platz auf den Rängen. Sollte der Lieblingsverein mal verloren haben, kann der Frust in diversen Fanshops, Kiosks oder im Restaurant mit Freisitz abgebaut werden. Für besonders unzufriedene Sportfanatiker ist sogar eine Gefängniszelle vorgesehen. Seit der Eröffnung Ende September 2024 wurde diese zum Glück erst einmal benutzt.

Die gestalterischen Vorgaben Münchens auf dem denkmalgeschützten Areal waren streng. Ihren Wunsch, insbesondere dem baulichen Erbe Günter Behnischs gerecht zu werden, betonten 3XN im Zuge des Wettbewerbs. Sie begegneten ihm mit 260 Lisenen aus Aluminium, die den Rundbau nun einkleiden und Assoziationen zu Hockeyschlägern wecken. Ob das Günter Behnischs Ansatz gewesen wäre? Offensichtlicher ist, dass die Kopenhagener ihre heimatliche Handschrift bis in die bayerische Hauptstadt getragen haben.

Um Platz für den neuen Sportriesen zu machen, wich 2015 nach langer Überlegung der Stadt München das Olympia-Radstadion. Dieses zeigte sich schon seit Dekaden nicht mehr wirtschaftlich und hatte seit 1972 diverse Zwischennutzungen durchlaufen. Unter anderem fanden hier Erotikmessen und die Wanderausstellung Körperwelten statt. Bleibt zu hoffen, dass der Neubau, der laut Medienberichten 150 Millionen Euro gekostet haben soll, eine längere Nutzungsdauer erlebt. (tg)

Fotos:
Rasmus Hjortshøj, Franco Casaccia, Oliver Heissner, Red Bull Stadion München


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

°_° | 14.01.2025 17:55 Uhr

Topografie

Dazu eine Topografie der Umgebung die in wesentlichen Teilen mit Styrodurplatten modelliert wurde. Fragwürdig....

1

krysmopompas | 14.01.2025 16:12 Uhr

Box in Deko

Kunstgewerblicher Kitsch, der sich lediglich an sekundären Texturmerkmalen ergötzt.
Eine vertane Chance für diesen Ort, aus dem doch so viel hätte gelernt werden können.

 
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