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21.09.2017

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Geschichte weiter erzählen

Stadel-Umbau in Dornbirn von Julia Kick


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1997 wurde er unter Denkmalschutz gestellt, doch erst zwanzig Jahre später erstrahlt dieser Stadel aus dem 19. Jahrhundert in Dornbirn in neuem Glanz. Die Dornbirner Architektin Julia Kick hat das ehemalige Wirtschaftsgebäude des Hotels Josef Weiss in ein Wohn- und Atelierhaus verwandelt. Das Beste an diesem Umbau ist, dass nur das Allernötigste „neu glänzt“ und dass das historische Fachwerk mit Holzverkleidung weiterhin das Erscheinungsbild bestimmt. Das Haus „darf auch nach seiner Umnutzung seine Form behalten und seine Geschichte weiter erzählen“, meinte auch die Jury des Vorarlberger Holzbaupreises und prämierte das Projekt 2017 in der Kategorie „Sanierung“.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Architektin hätte es sich zu einfach gemacht. Warum gibt es keine Sprossen und keine gekrümmten Scheiben in den neuen Fenster? Tritt die Maserung der Holzverkleidung im Inneren nicht zu stark in Konkurrenz mit dem alten Fachwerk? Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass nur die intensive Auseinandersetzung mit dem Bestand dieses Ergebnis möglich gemacht hat. Neben dem damals edlen Hotel Weiss im Bahnhofsviertel von Dornbirn entstand 1889 ein kleiner Ergänzungsbau. Das Miteinander der verschiedenen Funktionen entsprechend der alten Pläne – Pferdestall, Tenne und Wagenremise – ließ eine verwinkelte Konstruktion entstehen. Diese Konstruktion konnte beim Umbau erhalten und der Raum günstig eingeteilt werden, um mit nutzungsoffenen Zwischenräumen ein möglichst flexibles Wohnen und Arbeiten zuzulassen.

Die neu eingebrachten Elemente übersetzen durch ihre Materialisierung das Thema der „Ökonomie“ des Wirtschaftsgebäudes in die heutige Zeit. Sperrholzplatten und sichtbare Installationen wirken einfach und günstig und bilden zugleich ein homogenes Gegenüber für die unterschiedlichen Oberflächen des Bestandes. Neben der schwarzen Küche lassen sich der Kachelofen und die einfache Holztruhe im Eingangsbereich als Referenzen auf das bäuerliche Leben verstehen. Nach dem gelungenen Umbau eines Wohnhauses aus den Fünfzigerjahren konnte Julia Klick mit diesem Projekt einmal mehr ihre Fähigkeiten zum sensiblen Umgang mit historischem Baubestand erproben. Weitere Projekte sind in Planung. (dd)

Fotos: Michael Nussbaumer


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

CalleWirsch | 22.09.2017 09:14 Uhr

Chance vertan

Warum meine ich, hatte das Gebäude vorher mehr Charme als nachher?
Etwas 'ruppige' Details und das falsche Material im Innenausbau....und schon ist es passiert.

1

peter | 21.09.2017 16:04 Uhr

tennenremise

klasse projekt!
bemerkenswert sind auch immer die alten baueingabepläne. die konnten damals noch zeichnen (und schön schreiben), v.a. haben sie aber auch bis ins detail nach den 1:100-plänen gebaut.
etwas schade finde ich die sprossenlosen fenstern in den originalen fensteröffnungen, das sieht irgendwie "blind" und leer aus. klar, ich verstehe schon, keine über-rekonstruktion, wo vorher keine fenster, sondern nur gitter waren, aber dennoch, irgendwie hätte man da mehr detaillieren können.

 
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