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15.12.2021

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Erweiterung des Bundesfinanzministeriums

Staab Architekten gewinnen in Berlin


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Wenige Posten waren in den Koalitionsverhandlungen so begehrt wie die Leitung des Bundesfinanzministeriums. Die FDP setzte sich bekanntlich durch. Voraussichtlich wird Christian Lindner also in einigen Jahren den Grundstein für die Erweiterung seines Hauses an der Berliner Wilhelmstraße legen. Den kürzlich entschiedenen Wettbewerb gewannen Staab Architekten und arc.grün.

Von Sara Lusic-Alavanja


Derzeit ist das Bundesfinanzministerium auf sieben Liegenschaften in Berlin verteilt. Mit einem Neubau auf dem sogenannten Postblockareal soll sich das ändern. Das seit dem Krieg unbebaute und bislang für Regierungsbauten freigehaltene Grundstück umfasst 13.800 Quadratmeter und wurde in den letzten Jahren als Parkplatz genutzt. Es liegt gegenüber dem Hauptsitz des Ministeriums in der Wilhelmstraße – dem Detlev Rohwedder-Haus, das wiederum 1935 nach Plänen von Ernst Sagebiel unter Hermann Göring als Reichsluftfahrtsministerium erbaut und in DDR-Zeiten als Haus der Ministerien genutzt worden war.

Der dort nun geplante Neubau soll neben dem Bundesministerium der Finanzen auch die Bundesfinanzakademie beherbergen. Der Verwaltungsbau wird deshalb durch zusätzliche Funktionen ergänzt. Dazu gehören ein Konferenzzentrum sowie Wohneinheiten und eine Großkantine.

Anfang November entschied die Jury unter Vorsitz der Architektin Jórunn Ragnarsdóttir  – der unter anderem auch Stefan Behnisch, Regine Leibinger und Till Schneider angehörten – den Entwurf von Staab Architekten (Berlin) und arc.grün (Kitzingen) mit dem ersten Preis auszuzeichnen. An dem Wettbewerb nach RPW 2013 mit vorgeschalteten Auswahlverfahren hatten 25 Büros teilgenommen. Ausloberin ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Organisiert wurde das Verfahren von a:dks und Büro Schindler Friede (beide Berlin). Alle Preise im Überblick:


Der Siegerentwurf von Staab Architekten sieht vor, das gesamte Grundstück zu bebauen. Der Entwurf bildet unterschiedliche Baukörper aus, die zueinander verspringen und abwechselnd größere Außenflächen und Innenhöfe ausbilden. Die Jury hebt hervor, dass dadurch „übersichtliche, gut gegliederte Einheiten“ entstehen. Auch wenn sich das Bauvolumen an die um- und gegenüberliegende Bebauung anpasst, wird durch die Vor- und Rücksprünge sowie die filigrane Glas- und Holzfassade die Monumentalität der Nachbarbebauung gebrochen. Der Eingang des Neubaus befindet sich vis-à-vis des Eingangs des Bestands. Die Bundesfinanzakademie dagegen bekommt ihren Eingang auf der Leipziger Straße. Das Preisgericht lobte auch die Konstruktion aus Holz und Beton sowie die geplante Holzfassade mit besonders guten Dämmeigenschaften.

Der zweite Preis ging an Thomas Müller Ivan Reimann Architekten. Sie konnten die Jury vor allem durch die Organisation der Nutzungen, sowie die Ausbildung ihrer Eingangshalle überzeugen, um die sich die unterschiedlichen Funktionen gruppieren. Weitergeführt wird dieses Konzept durch zwei Innenhöfe in den beiden zentralen Gebäudeteilen. Auch das drittplatzierte Architekturbüro Code Unique entschied sich, die Baukörper durch ein Foyer mit Oberlicht zu verbinden. Prägend für den Entwurf ist die räumliche Hervorhebung der Eingangsbereiche. Als Baubeginn hat die BImA das Jahr 2025 vorgesehen.


Zum Thema:

Alle Entwürfe sind noch bis Sonntag, 19. Dezember 2021 im Kronprinzenpalais (Unter den Linden 3, 10117 Berlin) zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

Bo ist ein kurzer Name | 28.12.2021 15:00 Uhr

hmm..

1.,2.,3. Platz, die haben alles richtig gut gemacht in verschiedene Richtungen.

Was ich bei Prof. Staab besonders gut finde, ist die Adressbildung. Die Baukörper springen ein bisschen zurück von Straße, die 200 m lang Fassade ist damit unterbrochen, zu 3 aufgeteilt. Die unterschiedliche Höhe von Baukörper macht das Ensemble städtebaulich mehr lebendig. Nur Innenhöfe sind alles klein...Trotzdem sehr gut gemacht!

9

mr-arcgraph | 16.12.2021 21:09 Uhr

Stäbchen-Fassade

mit weniger Holz gibt es auch beim Sieger zum Wettbewerb für die Umgestaltung des Technischen Rathauses in Braunschweig; und luftigerem Sockel.

8

auch ein | 16.12.2021 12:11 Uhr

architekt

man fragt sich doch immer wieder warum es diese riesen-atrien gibt!

nett anzusehen, viele gummibäume und sessel, auf denen dann doch niemand lümmelt....

gut dass sich in den ämtern wenigstens nie die "google-entspannungslounge-mode" durchgesetzt hat, nichtmal in den wettbewerbs-renderings...

7

solong | 16.12.2021 10:34 Uhr

... bemerkenswert ...

... gefühlt richtig ... in jeglicher hinsicht ... das team staab hat es einfach drauf ... große bauten ... städtebaulich interagierend mit den parametern der nachbarschaft ... gut gegliedert ... freundlich daher kommend ... und völlig "unprotzig" zu gestalten ... dafür respekt und einen großen dank ...

6

.,- | 16.12.2021 09:04 Uhr

Platz 1

Sehr schön die vielen sehr unterschiedliche Ansätze von der Bauaufgabe zu sehen!

Für mich ist im Ganzen der 1.Platz komplett nachvollziehbar!

Glückwunsch Staab, Petra ;) und Team

5

STPH | 15.12.2021 20:02 Uhr

...

Natürlich kann man den Straßenschlauch zustricken oder ein hin und her mit dem Bestand. Die Leipziger Straße ist jedoch ein Ort zyklopischer Formen wie das unmögliche Leipziger Tor oder die Hochhausparade weiter östlich. Diese Charakteristik weiterspinnen hieße ein riesiges Quadrat mit zwei gleichlangen Flügeln anzutäuschen, das schräg in die Leipziger Straße einbindet. So würde sogar der Altbau puzzelig aussehen. Eine solche Provokation hätte ich eigentlich den Wienern zugetraut. Nur die härtesten Brocken entgehen dem Berliner Schmelztiegel.

4

Lars K | 15.12.2021 17:32 Uhr

Ergänzung

Nur eine kleine autobiographische Notiz: In den frühen 90ern war das einer der wichtigsten Orte im nächtlichen Berlin: Der große Parkplatz zwischen E-Werk, Frisör und Tresor. Was für ein Zauber, was für Nächte. Nun wird er vollgeklotzt.

Naja, passt ja, früher Kotze, heute Klotze.

3

Jan | 15.12.2021 16:22 Uhr

viel Gutes

Schön, dass dieses, seit langem brachliegende Grundstück im Herzen Berlins nun endlich bebaut wird.

Grundsätzlich gefallen mir die Entwürfe, die sich vorlumetrisch auf den Bestandsbau beziehen besser.
Eine angemessene Situation gegenüber dem Haupteingang mit dem Vorplatz und das Übernehmen der Ecksituation an der Kreuzung Wilhelmstraße, Leipziger Straße erscheinen mir logisch.
Ich behaupte mal, dass die feine Holzfassade des ersten Preises nicht genug Kraft haben wird dem Bestand etwas entgegenzuhalten. Wirkt auf dem monolitischen Sockel mit vereinzelten großen Öffnungen recht seltsam.
Da hat die Fassade von gmp mehr Kraft und passt besser in Stadtbild.

Der Enturf von Gerber Architekten macht Vieles richtig, was den Städtebau und die Fassade angeht.

Als Antithese zum Bestand ist Kuehn Malvezzi sehr interessant, schön frei und beinahe verspielt.
Dies wäre auch eine gangbare Lösung gewesen. Schade, dass Staab mit seinem Entwurf den ersten Preis bekommen hat.

2

Uli Kubilke | 15.12.2021 16:12 Uhr

Platz

Schade, dass bei Staab die Ecke an der Leipziger nicht wie bei H4a und anderen als Platz ausgestaltet ist. Das Gebäude sieht seltsam eingeklemmt aus.

1

Gerkan, Marg und Dudler | 15.12.2021 15:58 Uhr

lost chance

irgendwie suche ich immer noch die geplante Holzfassade mit der besonders guten Dämmeigenschaft

 
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1. Preis: Staab Architekten (Berlin) mit arc.grün (Kitzingen)

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2. Preis: Thomas Müller Ivan Reimann Architekten mit Vogt Landschaft (beide Berlin)

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3. Preis: Code Unique Architekten (Dresden) mit impuls°Landschaftsarchitektur (Jena)

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