Sie sind eigentlich für ihre Kultur- und Museumsbauten bekannt, haben aber auch anderes im Repertoire: Das Büro Mecanoo Architecten aus Delft hat in der Studentenstadt Eindhoven ein Sportzentrum gebaut, das „aus jeder Pore Sport atmet“, so Projektarchitektin Ellen van der Wal. Geschwitzt wurde auch schon: Am vergangenen Donnerstag wurde der Neubau für das Fontys Sports College der gleichnamigen Universität eingeweiht und gleich in Betrieb genommen.
Das Sportzentrum soll in Zukunft Mittel- und Treffpunkt auf dem Campusgelände werden – es ist ein wichtiges Bindeglied in der gesamten städtebaulichen Entwicklung des Genneper Parks, dem Sport-und Erholungsgebiet im Süden der Stadt Eindhoven. Hier sind in den letzten Jahren bereits eine Reihe neuer Sportanlagen entstanden, so wurde erst in diesen Sommer der „Sportcomplex Strijp“ von dem Büro LIAG architecten eingeweiht.
Es sollte alles, nur nicht langweilig sein. Mecanoo wollten keinen kompakten Hallenkubus in die Landschaft stellen. Deshalb gliedert sich der 16.500 Quadratmeter große Gebäudekomplex in eine durchgehende Glasfassade im Erdgeschoss und eine darüber liegenden geschlossene Steinfassade, in die Silhouetten verschiedener Sportler perforiert sind. Die Einrichtung für 2.000 Studenten beinhaltet fünf Sporthallen, ein Restaurant, eine Tiefgarage und eine Kletterhalle, die sich in dem dunklen Turmaufbau verbirgt – die Architekten bezeichnen diese als Krönung des Gebäudes. Highlight der fünfzehn Meter hohen Kletterwand ist ein riesiges Panoramafenster, von dem aus die holländischen Kletterfans über die Stadt sehen können.
Nun muss man wissen, dass die Standardnormen und Regelwerke für Sporteinrichtungen in den Niederlanden speziellen Einschränkungen unterliegen: Es darf unter anderem kein direktes Tageslicht in die Hallen geleitet werden, um Reflexion zu vermeiden. Mecanoo haben dennoch relativ helle und luftige Sporthallen entworfen und an den Stellen, wo es möglich war, Fenster eingesetzt und Ausblicke geschaffen.
Auf Karte zeigen:
Google Maps