Das Tal des Douro in Portugal, auch als Weinanbaugebiet bekannt, gehört zum Weltkulturerbe. Hier wurde jetzt ein ungewöhnliches Bauwerk fertig gestellt, das behutsam und doch spektakulär in die Landschaft eingebettet wurde: Ein Leistungszentrum für Rudersportler auf olympischen Niveau – eine Art Sportinternat also. Der Entwurf stammt von dem portugiesischen Architekten Álvaro Fernandes Andrade und seinem Büro spacialAR-TE.
Im ersten Ausbauschritt wurden 84 Zimmer für 130 Sportler errichtet; in einer möglichen – und bereits mitgeplanten – Erweiterung sollen es dann bis zu 170 Zimmer für 225 Nutzer werden. Die Architekten haben das Raumprogramm in drei grundsätzliche Komponenten unterteilt: in eine Gemeinschaftszone, eine Wohnzone und eine Sportzone. Dabei haben sie zwei typische Merkmale des Douro-Gebiets aufgenommen: die allgegenwärtigen Terrassierungen der Landschaft, wie sie für den Weinanbau erforderlich ist, und die großen weißen „in die Landschaft gesetzten Klumpen“ der Gebäude, wie sie bei Weingütern anzutreffen sind: formal komplex und in der Größe variierend.
Zwischen den Gebäuden finden sich Terrassen, Treppen und Rampen, die diese miteinander verbinden. Dabei wurde Sorge getragen, dass die am häufigsten benutzten Programmpunkte auf dem selben Niveau untergebracht sind, um unnötige Bewegungen zu vermeiden.
Zum Energiekonzept gehört es, die Hüllflächen zu minimieren. Oberlichter können von außen verschattet werden, um vor dem heißen Sommer des Duerotals zu schützen. Als Nebeneffekt kann man vom Bett aus die Sterne sehen.
Fotos: Fernando Guerra / FG+SG fotografia de arquitectura
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Nebulae | 29.01.2014 09:57 UhrHüllfläche
ein schönes Konzept, wie sich die Gesamtanlage so an den Hang schmiegt.
Wie eine durchgängig eingeschossige, geknickte, gefaltete und tlw. auskragende Bauform aber eine optimierte Hüllfläche aufweisen soll,bleibt nebulös ;O)
In Portugal ist aber sicher auch der sommerliche Wärmeschutz wichtiger.