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12.03.2025
Kendo, Fußball und Graffiti
Sportzentrum in Paris von Graal architecture
Zwischen Streetart und Sozialwohnungen – so verortet sich das Sportzentrum Angélique Duchemin im 20. Arrondissement der französischen Hauptstadt. Entworfen wurde es vom Pariser Büro Graal architecture. In einem der ärmsten Viertel der Stadt, das in den 1970er Jahren Teil der allerersten Zone d'Aménagement Concerté (ZAC) von Paris war, bietet der Neubau neben dem sportlichen Programm auch einen Treffpunkt für die Nachbarschaft – und wurde auch in enger Zusammenarbeit mit den Anwohnenden entwickelt.
Mit klarer Geometrie und weißer Metallfassade ruht der Zweigeschosser des Sportzentrums teils auf einer bestehenden, als Graffiti-Spot genutzten Mauer. Innen eröffnet sich eine Fläche von 740 Quadratmetern. Als Hommage an die verstorbene Boxerin Angélique Duchemin befindet sich im sichtbetonlastigen Erdgeschoss neben Gemeinschafts- und Umkleideräumen eine Boxhalle. Ein in dunklen Blautönen gehaltener Dojo-Raum im Obergeschoss bietet Platz für japanische Kampfkünste wie Karate, Judo und Kendo.
Ein Außenbereich, mit zwei Multifunktionsplätzen auf 1.050 Quadratmetern sichert unabhängig der Wetterlage ein umfangreiches Angebot. Das Tragwerk des Hallenbaus bildet eine Metallstruktur, transluzentes Polycarbonat dient als Verkleidung und überdacht zwei Spielfelder. Unmittelbar daneben schließen zwei offene, nicht überdachte Plätze mit 580 Quadratmetern an. Hier steht das Farbkonzept des Bodenbelags im Kontrast zu den hellen Materialien des Sportzentrums und der Platzbegrenzung.
Im Außenbereich stehen der Nachbarschaft Sportarten wie Fußball, Basketball und Tischtennis zur Verfügung. Sitzgelegenheiten am Rand der Felder eröffnen Aufenthaltsräume. Die Raumgrenzen lösen sich förmlich auf und lassen das Sportzentrum mit seiner Umgebung verschwimmen. Die Baukosten werden mit 3,6 Millionen Euro angegeben.
Text: Jocelyne Zafisambondaoky
Fotos: Clément Guillaume
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