Samedan im Schweizer Kanton Graubünden könnte sich für eine abgespeckte Variante der Olympischen Spiele bewerben: Kürzlich wurde ein neues Sport- und Freizeitzentrum des ortsansässigen Büros Mierta & Kurt Lazzarini Architekten realisiert, das eine Vielzahl von Sportmöglichkeiten vom Beachvolleyballfeld bis zum Skatepark bietet.
Das Grundstück liegt zwischen dem Wasserlauf Inn und Bahntrasse am Ortsrand. Ausgangspunkt für das neue Ensemble war eine bereits bestehende Mehrzweckhalle.
Ein langes Garderobengebäude trennt das Kunstrasenfeld im Norden vom Hartplatz im Süden; letzterer kann auch in eine Kunsteisbahn verwandelt werden. Das Dach des schmalen Baukörpers schützt zugleich eine Zuschauertribüne. Auffallend ist die Form des Daches, das sich aus einer Betonbodenplatte entwickelt, einen großen Schwung beschreibt und damit die Bewegung der Sportler versinnbildlicht, so die Architekten. Am westlichen Ende des Baus faltet sich der Betonaufbau zu einem zweiten Geschoss, wo ein Restaurant und das „Stübli“ untergebracht sind.
Das neue Zentrum lebt auch durch den Gegensatz der klar abgrenzt eingesetzten Materialien. Die Betonfassaden des westlichen Sockelgeschosses und des Technikgebäudes haben den Charme ihrer groben Holzverschalung, die Wände des Holzbaus bestehen aus unbehandelten Lärchenbrettern. Im Inneren setzt sich das Motiv fort: Die stark beanspruchten Garderoben im Erdgeschoss sind mit robusten Dreischichtplatten aus Fichtenholz verkleidet, das Restaurant ist als „Holzschatulle“ edler mit Lärche ausgestattet. Die Bullaugenfenster – die viel bemühte Assoziation zum berühmten Schweizer Käse traut man sich kaum auszusprechen – und die Leuchtkörper nehmen wieder die Form des gerundeten Gebäudeabschlusses auf.
Fotos: Mierta & Kurt Lazzarini Architekten
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