Winterthurs neuer Sport- und Gesundheitspark trägt den sprechenden Namen WIN 4 – er vereint verschiedene Nutzungen aus den vier Bereichen Sport, Gesundheit, Ausbildung und Event auf einer Parzelle von gut 26.000 Quadratmetern. Der Entwurf für den sowohl auf Breiten- als auch auf Spitzensport ausgerichteten Sportkomplex kommt von EM2N (Zürich/Berlin). Das Nachfolgeprojekt eines Wettbewerbsgewinns des Büros im Jahr 2010 entstand unter Bauherrschaft der WIN4 AG Winterthur und ist auf mehre Bauphasen angelegt.
Der erste Bauabschnitt wurde 2018 in unmittelbarere Nähe einer bereits bestehenden Eishalle fertiggestellt: Er umfasst eine 13.600 Quadratmeter große Ballsportarena, eine kleinere multifunktionale Trainingshalle mit 2.200 Quadratmetern sowie den sogenannten Campus, ein gemischtgenutzter Fünfgeschosser mit 6.100 Quadratmetern. Aktuell in Planung befindet sich eine zweite Bauphase, der Sporttrakt 2, der dann das Entree-Ensemble von Arena und Campus-Gebäude vervollständigen wird.
Die drei nun realisierten Volumen bilden dank ihrer Eigenständigkeit bereits eine klare städtebauliche Setzung. Sie formen einen gemeinschaftlichen Außenraum, der mit öffentlicher Durchwegung und parkartig gestalteten Grünflächen auch einen Mehrwert an Aufenthaltsqualität für die umliegenden Quartiere schaffen soll. Campus und Ballsportarena sind über einen überdachten Foyerbereich verbunden, der als zentraler Erschließungsraum fungiert.
Das Spielfeld der großen Sporthalle – neue Heimat der Handballer von Pfadi Winterthur, des Unihockeyvereins und weiterer städtischer Sportvereine – ist von einer erhöhten Tribünenanlage umrandet, auf der bis zu 2.000 Zuschauer Platz finden. Man erreicht sie über eine umlaufende Erschließungsebene im Obergeschoss, die über seitlich angeordnete Treppenanlagen mit dem Erdgeschoss verbunden ist. Im Erdgeschoss sind außerdem Nebenräume und Garderoben und im Untergeschoss eine Tiefgarage untergebracht.
Der benachbarte Campus nimmt auf seinen fünf Geschossen Flächen für Verwaltung und diverse Sport- und Gesundheitseinrichtungen wie Sportmedizin, Fitness und Wellness sowie eine Sportschule auf. Die multifunktionale Trainingshalle wiederum – die Architekten bezeichnen sie als „dekorierte Scheune“ – fungiert mit einem semitransparenten Wandaufbau, der das Satteldach nordseitig wie hinter einem durchscheinenden Vorhang verbirgt, als formaler Mittler zwischen der Arena, den bestehenden Sportfeldern sowie dem angrenzenden Stadtviertel im Süden. (da)
Fotos: Roger Frei
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen: