In Singapur leben mehr als 80 Prozent der Menschen in gefördertem Wohnungsbau. Zu den seit den 1960er Jahren erbauten Quartieren zählt auch Choa Chu Kang, ein ruhiges Viertel im Nordwesten des Stadtstaates. Inmitten der Wohnanlagen liegt ein Park mit mehreren Spielplätzen, aber auch Fitnessbereichen und sogar einer Skateanlage. Seit Kurzem wird das Freizeitangebot um den SAFRA Choa Chu Kang Club ergänzt. Dabei handelt es sich um einen fünfgeschossigen Komplex mit Schwimmbad, Kletterhalle, Sportplatz, Bowlingbahn, Spa, Kinderbereich, Foodcourt und Räumen für Fitness und Physiotherapie. Der Entwurf stammt vom ortsässigen Büro DP Architects in Zusammenarbeit mit DP Engineers, DP Green und DP Sustainable Design.
In Auftrag gegeben wurde der Neubau von der SAFRA National Service Association, einer Organisation des Militärs, die sich unter anderem um Sozial- und Freizeiteinrichtungen für die Angehörigen der Wehrdienstleistenden sorgt. Sie wurde ursprünglich 1972 als Singapore Armed Forces Reservist Association (SAFRA) gegründet. Der Choa Chu Kang Club ist laut Projektbeschreibung die erste Anlage, die in einem öffentlichen Park errichtet wurde und „nicht nur primär als Sport- und Erholungsort für die Soldaten der Nationalen Streitkräfte dient“.
Das Volumen orientiert sich an der Hauptachse des Parks und öffnet sich mit einem bepflanzten Innenhof in Richtung Grünanlage. Insgesamt präsentiert sich das Gebäude, das die Architekt*innen auch als „Fitness-Oase“ verstanden wissen wollen, als durchlässiger Baukörper – nicht zuletzt durch das Schwimmbad und den Sportplatz, bei denen es sich genau genommen um überdachte Außenbereiche handelt. Effektvoll ist zudem, dass sich diese Bereiche im ersten Geschoss befinden. So öffnet sich der Blick über die Bäume hinweg auf die Stadtkulisse. Ebenso in Szene gesetzt wurde das separate, skulptural anmutende Treppenhaus, das das Büro Steps of Life nennt und die Nutz*innen zur Bewegung animieren soll.
Den oasenartigen Charakter betont auch die umfangreiche Begrünung. Sie trage außerdem dazu bei, den Effekt der städtischen Wärmeinsel zu mildern, sagen DP Architects. Ein Wärmerückgewinnungssystem sowie Photovoltaikanlagen auf dem Dach ergänzen das Konzept. (dsm)
Fotos: DP Architects
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Das Thema der grünen Oase in großen Gebäudekomplexen war auch für andere Architekt*innen in Singapur maßgebend: So etwa im Wolkenkratzer von BIG und CRA-Carlo Ratti Associati oder beim Marina One, 2018 nach Plänen von ingenhoven architects eröffnet.
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