Auf dem innerstädtischen Hochschulareal in Zürich stehen große bauliche Veränderungen an. Für die Weiterentwicklung der Gelände von ETH, Universität Zürich und des Universitätsspitals liegt seit 2014 ein Masterplan vor. Zu den Bauvorhaben gehören auch das von Herzog & de Meuron geplante Forum UZH. Während gebaut und umstrukturiert wird, müssen vier bestehende Sporthallen weichen, die später durch neue Sportflächen im Forum UZH ersetzt werden sollen.
Als Ersatz für diese plante das Schweizer Büro Itten+Brechbühl im Auftrag der Universität Zürich eine provisorische Sporthalle, die im Mai diesen Jahres fertiggestellt wurde. In den kommenden zehn Jahren soll sie der Universität selbst, der ETHZ und der Kantonsschule Rämibühl zur Verfügung stehen. Der Standort ist exponiert, die Straßenbahn umfährt ihn am Gloriarank in einer Art Spitzkehre. Nebendran steht ein Hochschulgebäude, das vom Schweizer Architekten Bruno Giacometti entworfen wurde und in den 1960er Jahren als Erweiterung des so genannten Fietz-Baus entstand. Diese Erweiterung wiederum wurde 2020 aufgrund baulicher Mängel abgerissen und macht nun Platz für die Sporthalle.
Der vorangegangene Wettbewerb brachte mehrere Herausforderungen mit sich, vor allem hinsichtlich des historischen Bestands in der Nachbarschaft und der Rückbaubarkeit. Erwünscht war zudem das Zusammenwirken von Funktionalität, maximaler wirtschaftlicher Umsetzung und ein möglichst ökonomischer Betrieb. Der Entwurf von Itten+Brechbühl in Zusammenarbeit mit dem Gesamtdienstleister Hector Egger setzt sich aus drei Volumen mit einer Gesamtfläche von 2.765 Quadratmeter zusammen.
Der Dreigeschosser entstand in Elementbauweise. Untergebracht sind darin eine Sporthalle, zwei Multifunktionsräume, ein Fitnessraum sowie Garderoben. Während die Umkleide- und Nebenräume mit Hohlkastenprofilen konstruiert sind, sind es bei den Sporträumen in den ersten beiden Geschossen Träger aus Buchensperrholz, um die großen Spannweiten zu überbrücken. Die Sporthalle wird von Leimbindern aus Nadelholz überspannt.
Die drei Volumen entsprechen laut Büro dabei auch den unterschiedlichen Klimatisierungszonen des Gebäudes. Bei der Materialwahl galt es den Architekt*innen zufolge, die Rückbaubarkeit und einen eventuellen Wiederaufbau sicherzustellen. Dabei wurde überwiegend auf unbehandelte Materialien gesetzt. Die OSB-Platten der Elementwände bleiben ebenso sichtbar wie die mit HDF-Platten belegten Türen. Die Fassade besteht aus unbehandeltem Lärchenholz. (sla)
Fotos: Yohan Zerdoun Photography
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