Das Hauptgebäude der Eisgrubschule in der Altstadt von Mainz, ein Klinkerbau aus dem späten 19. Jahrhundert, steht unter Denkmalschutz. Der erstreckte sich allerdings nicht auf die benachbarte Sporthalle aus den 1960er Jahren: Größe und Raumprogramm genügten den heutigen Anforderungen nicht mehr, und so setzte das Büro Faerber Architekten an ihre Stelle einen Neubau, der exakt die enge Lücke zwischen dem Schulhauptgebäude und der angrenzenden Wohnbebauung füllt.
Der Neubau mit 1.950 Quadratmetern Bruttogeschossfläche beherbergt neben der Sporthalle auch eine Mensa im Obergeschoss sowie eine natürlich belüftete Tiefgarage. Dieser heterogenen Nutzung gaben die Architekten einen baulichen Rahmen in Form eines gefalteten, umlaufenden Bandes, das einen bewussten Gegensatz zur vertikalen Struktur des Bestandsgebäudes bildet. Dessen polychrome Farbigkeit setzt sich im ockerfarbenen und rotbraunen Strukturputz des Neubaus fort, das Band aus sandsteinfarbenem Sichtbeton jedoch hebt sich mit seiner glatten Oberfläche gegen den Nachbarn ab: Der Neubau ist gleichzeitig Zitat und Brechung des Bestandgebäudes.
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Andrea Palladio | 08.05.2012 17:51 UhrIch kann
im Neubau kein Zitat des Altbau erkennen. Allerhöchstens eine Brechung. Leider ist der Neubau wenig überzeugend. Das eher brutale Auftreten wird durch keine volumetrischen oder räumlichen Qualitäten kompensiert. Die Fassadengestaltung wirkt beliebig und generell meint man dem Bau tendenziell den Kostendruck anzusehen.