Bei der Europäischen Schule in La Robertsau im Nordosten Straßburgs ist der Name auch in architektonischer Hinsicht Programm: Der Neubau der Schule stammt vom Münchner Büro Auer Weber, die Sporthalle stammt vom lokal ansässigen Büro Dominique Coulon & associé. Das Gebäude mit zwei Hallen und verschiedenen Nebenräumen entstand in Folge eines Wettbewerbs, den die Architekten 2012 für sich entscheiden konnten. Fertig gestellt wurde der Komplex im Dezember letzten Jahres.
Statt der knallroten, pinken und rosafarbenen Raumwelten, die bei den Bildungsbauten der Architekten wie dem Kindergarten im Oberelsass oder den Schulen in Montpellier und Colombes zu finden sind, folgt der Straßburger Neubau einem eher schlichten Konzept, das die Architekten vor einiger Zeit bereits in einer anderen Halle erproben konnten, nämlich der Sporthalle in Clamart, die ganz offensichtlich Pate für den Straßburger Entwurf stand.
Sichtbeton, Glas und verzinkter Stahl dominieren den Entwurf. Durch die Polycarbonatplatten an den Fassaden und die Glaselemente im höher gelegenen Erdgeschossbereich zur Straße hin, bekommen die Innenräume viel Tageslicht. Die Wände im Inneren wurden mit farbigen und perforierten MDF-Panelen verkleidet.
Die Gestaltung, Transparenz des Eingangsbereichs und optische Verbindung mit der Umgebung setzt sich in der Zone zwischen den beiden eigentlichen Hallen fort. Sie dient zum einen als Versammlungsraum und Zwischenbereich, zum anderen als Erschließungszone der Garderoben. Zudem können die Besucher von hier aus direkt die dahinter liegende Grünfläche erreichen.
Im Kontrast zur Gesamtgestaltung, steht das Innere der kleinen Halle. Sie besitzt einen quadratischen Grundriss und dient als Mehrzweckraum auch nicht-sportlichen Veranstaltungen. Das lackierte Eichenparkett in Schachbrettmuster wird entlang der Wände bis auf circa drei Meter Höhe fortgeführt. Darüber liegen dunkelgrüne Akustikpaneele und eine Kassettendecke, die das Muster des Bodens aufgreift. (rc)
Fotos: Eugeni Pons, David Romero-Uzeda
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H. Seeger | 06.03.2018 12:20 UhrArg minimalistisch
Oha in den Umkleiden ist es aber sehr reduziert, ist ja doch keine Garderobe einer Kunsthalle, sondern wird von Kindern genutzt. Aber die Sportflächen sind gut gemacht.